Oberhausen. Aus der Bezirksvertretung: Dezernent Motschull prüft Gebühren der Feuerwehr. Osterfelder Bezirksbürgermeister gibt 200 Euro als nachträglichen Zuschuss.
Die steigenden Kosten durch zunehmende Sicherheitsauflagen haben das diesjährige Osterfelder Stadtfest zu einem erheblichen Minusgeschäft gemacht. Um über 4000 Euro mehr als 2011 soll die Kasse der ehrenamtlichen Veranstalter belastet worden sein, allein 1495 Euro hatte die Oberhausener Feuerwehr nach städtischen Angaben berechnen wollen.
Weil durch diese Mehrkosten das Osterfelder Stadtfest im kommenden Jahr auf der Kippe stehen könnte, prüft die Stadtverwaltung nun, ob ein Teil der Gebühren, die die Feuerwehr berechnete, den Veranstaltern erlassen wird. Das hätte Auswirkungen für zahlreiche Stadtteilfeste, deren Veranstalter unter teuren Auflagen ächzen.
Veranstalter: Nicht mehr machbar
Während der Bezirksvertretung Osterfeld am Dienstag sprach Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Pflugbeil das Thema überraschend an: Die Stadtfest-Veranstalter aus den Reihen des Osterfelder Bürgerrings und der Werbegemeinschaft hatten ihn angeschrieben und auf die steigenden Kosten hingewiesen. So mussten Fluchtbanner aufgehängt und dazu teure Geräte angeschafft werden, Kosten für eine zusätzliche Brandsicherheitswache fielen an – späte Konsequenzen des Loveparade-Unglücks.
Diese Gebühren seien überraschend aufgekommen und konnten deshalb vorab nicht einkalkuliert werden, sagt Rudolf Krenz vom Organisations-Team. Erst kurz vor dem Fest hatte die Feuerwehr auf weitere Auflagen hingewiesen. Krenz: „Auf Dauer können wir uns das Stadtfest so nicht mehr erlauben.“ Das Finanzpolster, heißt es andernorts, sei aufgebraucht.
"Das ist eine Einzelfallentscheidung"
In der Bezirksvertretung wurde bekannt, dass das Fest nachträglich mit 200 Euro bezuschusst wird, letzte Fördergelder, die dem Bezirksbürgermeister zur Verfügung standen. Pflugbeil: „Ich bin vom Engagement der Veranstalter überzeugt. Das Stadtfest ist wichtig und es muss erhalten bleiben.“
Frank Motschull, in dessen Dezernat für öffentliche Ordnung die Feuerwehr angesiedelt ist, prüft auf Anfrage Pflugbeils, ob die in Rechnung gestellten Kosten der Wehr reduziert werden können. Schon jetzt sollen diese sich nur noch auf unter 1000 Euro belaufen. Auf ähnlichem Weg war offenbar bereits dem Schmachtendorfer 250-Jahrfeier unter die Arme gegriffen worden – zu Lasten der Stadtkasse.
„Es gibt besondere Veranstaltungen, die im Interesse der Stadt durchgeführt werden, die einen Stadtteil beleben“, so Motschull. Diese seien zu unterstützen. „Das ist eine Einzelfallentscheidung.“ Gewerbliche Veranstalter können sich keinen Vorteil ausrechnen.
Stadtfest Osterfeld