Oberhausen.

Sie freuten sich unbändig auf ihre Heimkehr, auch wenn das den Umzug von einem aus Stein gemauerten Haus in eine Wellblechhütte und oft den Verzicht auf Strom und sauberes Trinkwasser bedeutet. Doch knapp 70 Mädchen und Jungen kehren nach Angola zurück – zu ihrer Familie, in ihre Kultur, ihre Heimat. Gründe genug, sich auf die Heimreise zu freuen, die für gestern anstand.

Das Friedensdorf hatte die kleinen Patienten vor Monaten zu medizinischen Behandlungen nach Deutschland geholt, weil ihnen in ihrer Heimat nicht geholfen werden konnte.

In Angola sind Knochenentzündungen, Verbrennungen, orthopädische und schwere angeborene Fehlbildungen nicht behandelbar – wenigstens nicht für den großen Teil der Bevölkerung, der mehr als zehn Jahre nach Kriegsende immer noch in Armut lebt und selbst keine Privatbehandlung im Ausland finanzieren kann. „Eine Situation, die sich ändern ließe, wenn weniger Gelder für den Bau von Luxushotels und Einkaufszentren und mehr für das Gesundheitssystem ausgegeben würden,“ sagen die Mitarbeiter des Friedensdorfes, die vor Ort bei ihren Hilfseinsätzen erleben, die die Menschen dort leben.

Am Freitag kommen neue Patienten

„In den Provinzen ist die medizinische Versorgung noch deutlich schlechter als in der Hauptstadt Luanda. Dort bilden Luxus und Armut sichtbare Kontraste,“ beschreiben die Helfer die Situation.

Aus diesem Grund wird das Friedensdorf bei seinem nunmehr 51. Hilfseinsatz wieder kranke und verletzte Kinder nach Deutschland bringen, um ihnen auf diese Weise eine Chance auf ein gesundes Leben zu geben. Diese Patienten werden am Freitag mit derselben Chartermaschine am Düsseldorfer Flughafen ankommen, die wenige Tage zuvor die genesenen Kinder – sowie rund sechs Tonnen Hilfsgüter – in das südwestafrikanische Land gebracht hatte.

Bayerischer Rundfunk trägt die Kosten

Die Mitarbeiter der angolanischen Partnerorganisation „Kimbo Liombembwa“, zu denen das Friedensdorf seit vielen Jahren gute Kontakte pflegt, gewährleisten vor Ort die gewissenhafte Verteilung und Verwendung der Hilfsgüter. Darüber hinaus sind sie gemeinsam mit den Friedensdorf-Mitarbeitern aus Deutschland für die Organisation des Hilfseinsatzes vor Ort zuständig.

Die Kosten für den Charterflug werden auch bei diesem Einsatz wieder von der Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks, den „Sternstunden“, übernommen. Im Jahr unterstützt die Aktion die Friedensdorf-Hilfsflüge mit einer halben Million Euro.