Oberhausen. . Der Turnerbund Osterfeld organisiert zum Stadtfest einen Benefizlauf. Auch Sportmuffel können teilnehmen - und die Arbeit der Hospize unterstützen.
Auch einer erfahrenen Läuferin rückt er manchmal auf die Pelle, dieser ungeliebte Geselle: der innere Schweinehund. Inge Spiller kennt ihn gut. „Ja, manchmal muss man sich aufraffen. Aber hinterher, nach dem Laufen, dann fühlt man sich richtig gut.“
Nicht nur gut fühlen, auch Gutes tun wollen Inge und Egon Spiller beim Osterfelder Stadtfest: Der Turnerbund Osterfeld 1911 e.V., dessen 1. Vorsitzender Egon Spiller ist, organisiert am Sonntag, 2. September, einen Benefizlauf, an dem jedermann teilnehmen kann. Der Erlös geht nach Vereinsangaben zur jeweils der Hälfte ans stationäre Hospiz in Osterfeld und an das ambulante Hospiz in der Oberhausener Innenstadt.
1986 fiel der erste Startschuss
„Ganz schön fit“, unter diesem Motto wollen die Osterfelder vom 31. August bis 2. September ihr beliebtes Stadtfest feiern, eines der größten Straßenfeste in dieser Stadt. Über 30 Vereine beteiligen sich am Programm, das seit 27 Jahren die Osterfelder Innenstadt im Spätsommer mit allerhand Leben füllt. Seit 24 Jahren ist der Turnerbund am Platz dabei, einer der mitgliederstärksten Turnvereine in dieser Stadt. „Wir haben 1988 den ersten Lauf organisiert, über 50 Leute haben teilgenommen“, erinnert sich der heute 72-jährige Egon Spiller. Zehn Kilometer führte die „kleine Osterfelder Runde“ damals durchs Stadtgebiet.
Entstanden ist dieser erste Volkslauf aus dem regelmäßigen Lauftreff, der seit 1976 in Osterfeld stetig und schnellen Schrittes angewachsen war. „In den 70er Jahren kam eine regelrechte Welle auf, überall gab es Leute, die sich zum Joggen trafen.“ Seit 2001 steht der Gemeinschaftslauf beim Osterfelder Stadtfest unter einem guten Stern steht: Erst sammelten die Osterfelder Turner zugunsten der ukrainischen Partnerstadt Saporishia, später für das ambulante und das stationäre Hospiz.
Beide Einrichtungen haben ihren Ursprung in Osterfeld. „Das war uns wichtig“, sagt Egon Spiller, der den Lauftreff selbst über 20 Jahrzehnte leitete und seit fast sechs Jahrzehnten Mitglied des Turnerbunds ist.
Gemeinsam, nicht gegeneinander
Der Benefizlauf selbst, er symbolisiert auch ein Stück das Stadtfest im Kleinen: Hand in Hand, miteinander und nicht gegeneinander geht es dabei zu. „Es handelt sich nicht um einen Wettkampf“, stellt Inge Spiller klar. „Jeder läuft nach seinem eigenen Tempo.“ Man kann rennen, walken oder wandern – fünf Kilometer.
Drei Euro kostet die Teilnahme am Lauf. Keine Rückennummer, sondern ein Tombola-Los gibt es gegen diese kleine Spende – auf der Zielgeraden warten auf die Teilnehmer dann auch keine Pokale, sondern unter anderem eine Gitarre sowie zahlreiche Präsente, die Osterfelder und Oberhausener Unternehmen gesponsert haben. Wer was bekommt, das entscheidet aber das Los – nicht die Stoppuhr.
1750 Mitglieder gehören zum Osterfelder Turnerbund, der Badminton, Tennis oder Handball sowie allgemeines Turnen und Fitness für Senioren anbietet. „Die Bandbreite ist groß, da findet jeder etwas“, sagt der Vereinsvorsitzende Egon Spiller – und fügt hinzu: Den Lauf und damit die beiden Hospize können auch jene, die mit ihrem Schweinehund auf Kriegsfuß stehen. Wer mindestens drei Euro spendet, erhält ein Los.