Oberhausen.

Brom ist eine sehr giftige, stark ätzende, umweltgefährdende, nichtbrenn-bare Flüssigkeit, die bei Menschen zu schweren gesundheitlichen Schäden führen kann. Genau dieser Stoff hat am Donnerstagabend in Oberhausen zu einem Großeinsatz der Feuerwehr geführt.

Am Güterbahnbahnhof in Osterfeld an der Stadtgrenze zu Bottrop und dem Bahnhof Vonderort hatten Bahn-Mitarbeiter einen möglicherweise undichten Gefahrgutbehälter entdeckt. Sie hatten bei einer Rangierfahrt im Bereich des Kesselwagens einen stechenden Geruch wahr genommen, sich sofort aus dem Gefahrenbereich entfernt und das Notfallmanagement der Bahn alarmiert.

Polizei warnte Anwohner in der direkten Umgebung

Neben dem Notfallmann der Bahn machte sich die Oberhausener Feuerwehr mit einem Großaufgebot von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr - insgesamt 42 Kräfte - auf den Weg. Sicherheitshalber warnte die Polizei die Anwohner in unmittelbarer Nachbarschaft der Einsatzstelle und forderte diese auf, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften war die Feuerwehr sechs Stunden am Bahnhof Vondern im Einsatz.
Mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften war die Feuerwehr sechs Stunden am Bahnhof Vondern im Einsatz.

Nachdem der Notarzt die beiden Bahnmitarbeiter untersucht hatte, brachte ein Rettungswagen die zwei vorsorglich ins Krankenhaus. Zur Beobachtung wurden sie auch stationär aufgenommen. Währenddessen untersuchten Feuerwehrleute in Chemikalienschutzanzügen den Kesselwagen. Ein Leck konnten die Einsatzkräfte aber auch nach intensiver Suche, die sechs Stunden dauerte, nicht feststellen. Auch die Messgeräte der Feuerwehr schlugen nicht aus.

Messgeräte zeigten keine Leckage an

Die genaue Ursache beziehungsweise Herkunft des unangenehmen Geruchs konnten die Feuerwehrleute letztendlich nicht ermitteln. Nach Rücksprache mit Fachleuten des Transport-, Unfall-,Informations- und Hilfeleistungssystems (TUIS) der chemischen Industrie könnten kleine Rückstände in dem Containertragwagen der Auslöser für den Großeinsatz gewesen sein. Sämtliche durchgeführten Messungen in Bezug auf andere Gefahrstoffe verliefen jedoch auch negativ, heißt es in dem Einsatzbericht der Oberhausener Feuerwehr, „so dass der Behälter seine Reise Richtung Belgien fortsetzen konnte.“