oberhausen. . Der BUND erinnert in der aktuellen Debatte an die 4000 Bürgerunterschriften von 2017: „Sterkrader Wald muss in vollem Umfang erhalten bleiben!“

Die Kreisgruppe Oberhausen des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stärkt den Grünen in ihrer Kritik an den Ausbauplänen für das Kreuz Oberhausen den Rücken.

Ausgelöst wurde die jüngste Debatte durch eine Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten und Oberhausener FDP-Chefs Roman Müller-Böhm. Das Bundesverkehrsministerium hatte in seiner Antwort wesentliche Eckpunkte des Ausbauprojektes benannt. Ein Kernpunkt: Im Zuge des Um- und Ausbaus des Autobahnkreuzes von A2 / A3 werden 54.000 Quadratmeter, also acht Fußballfelder, städtischer Wald mehr als bisher für Straßenflächen genutzt.

Der BUND kritisiert: „Dafür sollen hunderte Bäume geopfert werden. Außer den Waldflächen werden 5700 m² landwirtschaftlicher Flächen dauerhaft beansprucht. Darüber hinaus werden zur Kompensation der mit dem geplanten Vorhaben verbundenen Eingriffe in Natur und Landschaft künftig landwirtschaftliche Flächen von 157.000 m² beansprucht.“ Zudem, so die Naturschützer, würden die Kompensationsflächen vor allem außerhalb Oberhausens liegen, diese Grünflächen seien somit für Oberhausen dauerhaft verloren.

„Der Sterkrader Wald ist eine grüne Lunge“

Fragwürdig sei auch die Behauptung, durch den Ausbau würden die Emissionen verringert. Der BUND befürchtet dagegen noch mehr Verkehr und weist darauf hin, dass sich auch FDP und SPD in einem Ratsbeschluss 2017 für den Erhalt des Sterk­rader Waldes ausgesprochen hatten. Ausdrücklich werde in diesem Beschluss ein ausreichender Lärmschutz für Königshardt und Schmachtendorf gefordert.

Die Naturschützer werten die dazu bisher vorgestellten Pläne als „nicht zufriedenstellend“ und ergänzen: „In unserer Stadt mit vielen Autobahnen und versiegelten Flächen gibt es zu wenig Grünflächen und nur wenige Waldgebiete. Der Sterkrader Wald muss erhalten werden, denn er ist eine grüne Lunge, er ist wichtig für das Stadtklima und ein Naherholungsgebiet sowie Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten.“

Drei Naturschutzverbände sammelten Unterschriften

Und auch daran erinnern die Naturschützer aus den Reihen des BUND: 4000 Bürgerinnen und Bürger aus Oberhausen hatten 2017 die Forderung nach Erhalt des Sterkrader Waldes mit ihrer Unterschrift unterstützt. Die drei Naturschutzverbände BUND, Nabu und LNU hatten die Unterschriftenaktion damals gestartet.

Der BUND weist zudem darauf hin, dass man regelmäßig Exkursionen im Sterkrader Wald anbiete und gerne bereit sei, „FDP- und SPD-Politikern die ökologischen Besonderheiten des Waldes und seine Bedeutung für Artenvielfalt und Klimaschutz zu zeigen“.