Oberhausen. Umbau ist Teil des Masterplans und soll schnell verwirklicht werden. Mehr Jobs für Planer. Projekt hat als Engpassbeseitigung höchste Priorität.

Für den Umbau des Autobahnkreuzes Oberhausen (A 2, A 3, A 516) werden derzeit die Planfeststellungsunterlagen aufgestellt. Das Projekt soll Ende 2018 in die Planfeststellung gehen. Das erklärt Bernhard Meier, Pressesprecher im NRW-Verkehrsministerium, auf Anfrage unserer Zeitung.

Der Umbau sei Teil des neu aufgelegten Masterplans zur Umsetzung des Bundesverkehrswegeplans 2030 in NRW. Nach den dort aufgeführten Zeitschienen soll die Neugestaltung des Autobahnkreuzes Oberhausen möglichst in der ersten Hälfte des nächsten Jahrzehnts abgeschlossen werden.

Als vordringlicher Bedarf eingestuft

Das Projekt in Oberhausen genießt beim Bund höchste Priorität und läuft unter Kategorie 1: „Vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung“. Mit dem neu aufgelegten Masterplan will die CDU-/FDP-Landesregierung sicherstellen, dass solch vordringliche Vorhaben auch tatsächlich zeitnah umgesetzt werden. Schließlich hatten Union und Liberale als Oppositionsparteien immer wieder heftig die aus ihrer Sicht zähflüssige Umsetzung solcher Fernstraßen-Großprojekte in Nordrhein-Westfalen kritisiert.

Mit dem Haushalt 2018 wird NRW nach Angaben des Verkehrsministeriums 50 neue Stellen für Planer bei Straßen.NRW schaffen und 20 „kw“-Vermerke („künftig wegfallend“) bei entsprechenden Jobs streichen. Damit stünden langfristig 70 Stellen mehr für Planer zur Verfügung als von der Vorgängerregierung vorgesehen. Zudem würden die Mittel für externe Planungsleistungen deutlich erhöht und Genehmigungskapazitäten ausgebaut.

Naturschützer sind kritisch

Die Pläne für das Autobahnkreuz Oberhausen sehen als zentralen Bestandteil eine kombinierte Brücken-/Tunnellösung für den Verkehrsstrom aus Richtung Köln in Richtung Arnheim vor. Die genaue Gestaltung und Trassenführung dieses sogenannten Über- und Unterfliegers war zuletzt im Februar 2017 Thema eines Düsseldorfer Gesprächs der Bürgerinitiative Dunkelschlag mit Vertretern des NRW-Verkehrsministeriums beziehungsweise von Straßen.NRW. Für den südwestlichen Teil des Autobahnkreuzes erhielt die Bürgerinitiative seinerzeit die Zusage, dass die Zubringer-Trasse zur neuen Brücke für den Verkehr aus Köln in Richtung Arnheim nun deutlich näher an die Hauptfahrbahn herangerückt wird, so dass weniger Bäume im Sterkrader Wald gefällt werden müssen. Verbände wie der Naturschutzbund, der BUND und die Landesgemeinschaft Naturschutz sehen das Projekt allerdings nach wie vor kritisch und verweisen darauf, dass der Sterkrader Wald in seiner Gesamtheit unangetastet bleiben müsse.

Investitionsvolumen: 142 Millionen Euro

Das ganze Projekt sieht eine Investition von 142 Millionen Euro vor. Die Fahrbahnen der A 3 (beide Richtungen bis Dinslaken-Süd) und der A 2 (nur Richtung Hannover) sollen um eine Spur erweitert werden und neuen bzw. besseren Lärmschutz erhalten.

Bis zum Planfeststellungsbeschluss (= Voraussetzung für den Baustart) erfolgt ein Anhörungsverfahren mit Gelegenheit zu Einwendungen und Anregungen. Gegen den Planfeststellungsbeschluss kann vor dem Verwaltungsgericht geklagt werden.