Oberhausen. Die Grünen kritisieren Planungen für Umbau des Kreuzes Oberhausen, weil zu viele Bäume gefällt würden. Die Partei sieht sinnvolle Alternativen.

  • Erweiterung der Fahrspuren zieht Sterkrader Wald stark in Mitleidenschaft
  • Auch wassergefüllte Mergelkuhlen mit ihren seltenen Amphibien wären bedroht
  • Basis der Baupläne sind die für 2025 prognostizierten Verkehrsbelastungen

Der geplante Umbau rund um das Autobahnkreuz (AK) Oberhausen stößt auf heftige Kritik der Partei Die Grünen. Vorstandsmitglied Norbert Axt: „Der Sterkrader Wald wird stark in Mitleidenschaft gezogen, innerhalb des Naturschutzgebietes wird Wald abgeholzt.“ Damit schade der Umbau der Natur und den Menschen erheblich. Axt kündigte weitere Proteste der Grünen gegen die Pläne an: „Es geht uns darum, sinnvolle Alternativen zu finden.“

Bei einer Veranstaltung von StraßenNRW wurden die Pläne für den Ausbau vorgestellt. Axt: „Entlang der Autobahn verschwinden durch Rodungen in beiden Richtungen wertvolle Biotopverbindungen.“ Im nördlichen Naturschutzgebiet seien beispielsweise die wassergefüllten Mergelkuhlen in Gefahr, in denen sich seltene Amphibien angesiedelt haben: „Es darf auch im Naturschutzgebiet gefällt werden, wenn Ausgleichspflanzungen vorgenommen werden. So viel Platz gibt es aber in Oberhausen nicht, so dass die neuen Bäume bis nach Kamp Lintfort gepflanzt werden sollen.“ Die Folge sei: Anstatt auf eine bewachsene Böschung zu schauen, sähen die Menschen nach Abschluss der Arbeiten nur noch eine fast zehn Meter hohe Wand.

Prognosen der Verkehrsbelastung

Kritik äußern die Grünen auch daran, dass „während der Veranstaltung Alternativen schnell verworfen worden seien“. Axt sieht sehrwohl eine sinnvolle Variante: „Bei der der Umbau innerhalb der Fläche des bestehenden Autobahnkreuzes bleibt, so dass der umliegende Wald geschont wird.“

Die Grünen bleiben bei ihrer Forderung, dass beim Umbau des Autobahnkreuzes keine Bäume gefällt werden dürfen. Sie sind sich dabei der Unterstützung des Naturschutzbundes (Nabu) und des Bundes Umwelt und Naturschutz (Bund) gewiss, sagt Axt, der davon ausgeht, dass der Umbau nicht vor 2020 beginnt.

Hintergrund dessen sind – laut StraßenNRW – die für 2025 prognostizierten Verkehrsbelastungen. Sie gehen von rund 40.600 Kfz pro Werktag auf der A 516 und 130.400 Kfz auf der A 3 westlich des Autobahnkreuzes aus. Auf der A 2 östlich des Kreuzes sind 126.500 Kfz pro Werktag wahrscheinlich.

Zukunftsorientierte Verkehrspolitik

Im Kreuz soll die Fahrbahn von Westen nach Norden umgestaltet werden. Zudem soll die A 3 zwischen AK Oberhausen und Dinslaken-Süd auf etwa zwei Kilometern von vier auf sechs Fahrstreifen ausgebaut werden. Die besonders stark belastete Fahrbahn der A 2 in Richtung Hannover soll ebenfalls auf vier Fahrstreifen kommen.

Norbert Axt stellt dieses Projekt in Frage und fordert: „Zukunftsorientierte Verkehrspolitik darf nicht das Ziel haben, immer breitere Autobahnen und Straßen zu bauen, auf denen innerhalb weniger Jahre wieder nur Staus sind.“