Sterkrade. . Alfred Schledorn freute sich seit Dezember 2013 auf „soliden Mieter“. Doch die Postbank will nun doch nicht in seine Immobilie einziehen.

Die Postbank und der Stadtteil Sterkrade – eine scheinbar unendliche Geschichte. Inzwischen auch für Alfred Schledorn. Der Eigentümer einer Immobilie an der Bahnhofstraße 48 führt seit Dezember 2013 Gespräche mit der Postbank, die ihr Gebäude an der Straße Zur Post 4-6 aufgegeben hat und seitdem nach einem neuen Domizil sucht. Entkernen der Geschäftsräume, mehrere Ortstermine mit Architekten und Einrichtern und sogar ein Mietvertragsentwurf – all das habe es gegeben, sagt Schledorn, der ein gutes Ende für mehr als wahrscheinlich hielt. Auf Anfrage dieser Zeitung hingegen erklärte Iris Laduch-Reichelt, Sprecherin der Postbank: „Wir haben das Objekt Bahnhofstraße 48 in Sterkrade intensiv geprüft. Dabei sind wir zu der Auffassung gekommen, dass die Fläche für die Postbank aus diversen Gründen nicht geeignet ist.“

Dies, so Iris Laduch-Reichelt, sei Alfred Schledorn auch mitgeteilt worden. Schledorn: „Ich erhielt vor etwa zwei Wochen einen Anruf des Architekten, dass es nichts werde. Schriftlich habe ich bis heute nichts.“

60. 000 Euro investiert

Die Postbank habe neben der Fläche Bahnhofstraße 48 in Sterkrade weitere Alternativen geprüft: „Leider erfüllt bislang keines der Objekt alle Anforderungen, wie eine Quadratmetergröße von 300 bis 400 oder die Anlieferung für Lkw über 7,5 Tonnen.“ Die Postbank ist folglich weiter auf der Suche nach einem neuen Standort im Stadtteil: „Sobald wir eine geeignete Flächen gefunden haben, werden wir weitere Gespräche mit der Stadt und dem Vermieter der Hoffläche führen, um dann in diesem Zusammenhang eine Verlängerung für die Containerfläche zu vereinbaren“, sagt Iris Laduch-Reichelt abschließend.

Enttäuscht über diese Entwicklung zeigt sich Alfred Schledorn: „Alles hat so gut begonnen. Im Dezember 2013 gab es den ersten Kontakt, schon im Februar 2014 fand eine Ortsbesichtigung statt, alles wurde vermessen. Es folgten weitere Termine im März und April.“ Sogar ein erster Mietvertrag kam: „Es gab keinen Ärger, die Verhandlungen waren einvernehmlich.“ Er war glücklich, mit der Postbank einen „soliden Mieter gefunden zu haben, bei dem ich mir keine Sorgen machen musste“, sagt er. Danach habe er lange gesucht, denn nach einer Bäckerei mit Café sollte ein langfristiger Mieter gefunden werden.

Und dafür habe er bislang rund 60.000 Euro investiert: „Die Postbank hatte mich im April 2014 aufgefordert, das Erdgeschoss zu entkernen. Das habe ich zügig in Auftrag gegeben. Immerhin hieß es damals, die Postbank wolle schon im Dezember 2014 in meinem Haus eröffnen.“ Doch dann – Funkstille, sagt Schledorn, „Maklerin und Architekt haben mich jedoch beschwichtigt.“ Im Juni 2015 habe die Postbank ihm den Mietvertrag erneut vorgelegt, allerdings ebenfalls ohne Unterschrift.

Alfred Schledorn lässt inzwischen die Wohnungen im Obergeschoss umbauen: „Hier entsteht eine Wohneinheit mit zwölf Zimmern für betreutes Wohnen. Dafür habe ich auch schon einen Anbieter gefunden.“ Was mit dem Erdgeschoss wird, ist dagegen noch unklar: „Ich lasse jetzt von einem Anwalt prüfen, was da zu machen ist.“