Sterkrade. Im ersten halben Jahr hat Stadtteilmanagerin Barbara Zillgen schon einiges zu tun. Bilanz von Stadt und Kaufmannschaft fällt positiv aus.

Seit dem 1. Juli gibt es für das Zentrum von Sterkrade ein Citymanagement und ein Stadtteilbüro. Für Planungsdezernentin Sabine Lauxen und Robbie Schlagböhmer von der Sterkrader Interessengemeinschaft (Stig) war jetzt die Zeit gekommen, nach knapp einem halben Jahr eine Bilanz zu ziehen. Sie fiel sehr positiv aus.

„Das Stadtteilbüro an der Bahnhofstraße 42 ist eine unheimliche Bereicherung für das Quartier, weil es eine Schnittstelle verschiedenster Themen und Akteure ist“, erklärte Lauxen. Das erleichtere auch die Arbeit der Stadtverwaltung, weil Anliegen hier gebündelt werden können. Außerdem haben Bürger, Einzelhändler und Politiker einen Ansprechpartner. Auf diesem Weg wurden bislang rund 200 Anregungen und Beschwerden von Bürgern angenommen und an die Stadtverwaltung weitergeleitet.

Die Ansprechpartner vor Ort sind die Citymanagerin Barbara Zillgen, die zeitweise von dem Geografen Jonas Reimann und der Volkswirtin Angelina Sobotta unterstützt wird. Sie sind für die mit dem Citymanagement beauftragte Dr. Jansen GmbH in Köln tätig und zeitweise in Sterkrade.

Zwei neue Mitglieder im Team

Das Stadtteilbüro Sterkrade hat seinen Sitz in einem Ladenlokal an der Ecke Gartenstraße / Bahnhofstraße 42. Fester Öffnungstag ist der Mittwoch von 10 Uhr bis 16 Uhr. Der zweite Öffnungstag in einer jeden Woche wechselt nach Bedarf, er ist aber im Schaufenster angeschlagen.

2016 sollen ein Stadtteilarchitekt und ein Raumplaner das Team des Stadtteilbüros ergänzen. Der Architekt soll Hauseigentümer über Sanierungsmaßnahmen und entsprechende Fördermittel beraten. Der Raumplaner soll die vielen Einzelprojekte, die im Rahmen des im Oktober vorgestellten Integrierten Handlungskonzepts umgesetzt werden sollen, betreuen.

Angestoßen hat die Stig die Entwicklung vor drei Jahren. Darauf wies der Stig-Vorsitzende Robbie Schlagböhmer hin: Sein Dank galt vor allem seinem Vorgänger Manfred Assmacher, der vor drei Jahren seine Kontakte zur Industrie- und Handelskammer (IHK) nutzte. „Ihm ist es so gelungen, ein erstes Gutachten über die Situation in Sterkrade erstellen zu lassen“, erklärt er. Darauf baue die gesamte Entwicklung jetzt auf.

Denn das Gutachten war 2014 die Grundlage dafür, Städtebau-Fördermittel aus dem Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ zu erhalten. Damit konnte das Citymanagement eingerichtet werden. Nach Angaben von Barbara Zillgen ist die Fortführung für die nächsten vier Jahre gesichert.

Erste Stadtteilkonferenz im Januar

Im Oktober dieses Jahres legte das Citymanagement eine Fortschreibung des IHK-Gutachtens vor, das sogenannte Integrierte Handlungskonzept. Es schlägt konkrete Maßnahmen vor, wie das Wohnen, die öffentlichen Räume, die Bedingungen für Einzelhandel und Gastronomie und das soziale Zusammenleben im Zentrum von Sterkrade verbessert werden können. Am Dienstag, 19. Januar 2016, wird es bei einer ersten Stadtteilkonferenz, die um 19 Uhr im Bis­tro Jahreszeiten, An der Guten Hoffnung 8, beginnt, mit interessierten Bürgern diskutiert. „Für fast jede Einzelmaßnahme, die sich daraus ergibt, wird es aber noch eine eigene Bürgerbeteiligung geben“, kündigte Stadtteilmanagerin Barbara Zillgen an.

Robbie Schlagböhmer von der Sterkrader Interessengemeinschaft hob lobend hervor, dass das Citymanagement eine längst überfällige Aktion ins Leben gerufen hat: den Aufbau eines Netzwerks Gesundheit Sterkrade. Die Versorgung mit Ärzten, Apotheken und Angeboten für ältere und pflegebedürftige Menschen gilt als eine der Stärken des Zentrums. Nur arbeiten die verschiedenen Akteure bislang kaum zusammen. Barbara Zillgen hat zwei Treffen mit Vertretern der vielen Gemeinschaftspraxen hinter sich, will das Netzwerk 2016 nach und nach erweitern.

Für Umwelt- und Planungsdezernentin Sabine Lauxen wiederum kommt der Eröffnung der neuen Stadtbibliothek an der Finanzstraße / Ecke Wilhelmstraße im nächsten Jahr große Bedeutung zu. Dann soll auch das Citymanagement daran mitwirken, in Schulen und auf öffentlichen Plätzen verschiedene Angebote rund um das Thema Lesen zu machen.