Oberhausen. In der Fußgängerzone in Oberhausen-Sterkrade eröffnet das lang ersehnte Stadtteilbüro mit hauptamtlicher Kümmerin. Erster Jubel unter den Kaufleuten.

Mit dem Unkraut geht es los. Noch bevor Barbara Zillgen an diesem Morgen offiziell ihr Amt als erste Stadtteilmanagerin für Sterkrade-Mitte antritt, zupfen sie und ihre Kollegen störendes Grün vom Pflasterstein. Es soll ja gepflegt aussehen vor dem neuen Stadtteilbüro, das Zillgen und ihr Team als die seit Jahren in Sterkrade ersehnte Kümmerer-Stelle eröffnen. „Wir können mit den Händlern nicht über die Außendarstellung ihrer Geschäfte sprechen, wenn bei uns vor dem Ladenlokal das Unkraut sprießt“, sagt Zillgen.

Es ist eine gelöste, fast feierliche Aufbruch-Stimmung, die an diesem Julimorgen in Sterkrade herrscht. Über viele Jahre haben ehrenamtlich organisierte Kaufleute einen städtischen Manager für Sterkrade gefordert, der sich ähnlich wie in Alt-Oberhausen um die Belebung kümmert. Zu viele Läden stehen leer, zu viele Probleme türmen sich.

Stadt will 4,5 Millionen ausgeben

Engagierte Händler wie etwa der Modekaufmann Manfred Assmacher haben die Industrie- und Handelskammer (IHK) angerufen, die 2014 ein viel beachtetes Handelskonzept für Sterkrade in Auftrag gab. Ein Kernpunkt, das Stadtteilbüro, ist nun mit Initiative der Stadt und einer knappen halben Million Euro des Landes umgesetzt.

NRW-Bauminister Michael Groschek (SPD) sagte, dieses Engagement habe Modellcharakter. „Das Stadtteilbüro ist eine große Chance für Sterkrade.“ Rund 4,5 Millionen Euro will das Land in den nächsten Jahren ins Stadtteilzentrum stecken. „Das Land ist Mitglied im Sterkrader Fanclub geworden.“

"Gipfel jahrelanger Arbeit"

„Dies ist der Startschuss für die Entwicklung Sterkrades“, ergänzte Oberbürgermeister Klaus Wehling hoffnungsvoll: „Dies ist ein starkes Quartier mit starken Menschen.“

Robbie Schlagböhmer, Vorsitzender der emsigen Sterkrader Interessengemeinschaft Stig, sprach vom „Gipfel jahrelanger Arbeit“. Die IHK begleitet die Entwicklung, sagte Guido Zakrzewski zu. „Dass es nun eine hauptamtliche Managerin gibt, ist ein wichtiges Signal an alle, die sich über Jahre ehrenamtlich für Sterkrade eingesetzt haben“, sagt der IHK-Vize im Bereich Handel.

Viele Gesundheits-Dienstleister

Anders als der Alt-Oberhausener City-Manager ist Barbara Zillgen keine städtische Mitarbeiterin. Sie arbeitet bei dem Kölner Stadtplanungsbüro Dr. Jansen, das die deutschlandweite Ausschreibung fürs Sterkrader Management gewonnen hat. Neben ihr arbeiten eine Projektleiterin und ein Kollege für Sterkrade. Zillgen lobt das vielfältige Engagement: „Gemeinsam werden wir Sterkrade als Einzelhandels- und Wohnstandort wiederbeleben.“ Sterkrade soll schöner, Plätze aufgewertet, das Angebot verbessert werden. Mit Händlern werde gesprochen, um erste Ideen zu finden. Eine Stärke seien die vielen Gesundheits-Dienstleister.

Das Stadtteilbüro, Bahnhofstraße 42 (Eingang Gartenstraße), hat heute und am 6. und 8. Juli jeweils von 10 bis 16 Uhr geöffnet.