Oberhausen-Holten. . Ein großes Gewässer, das Heimat für Libellen war, liegt seit 2013 trocken. Es wird geprüft, ob Wasser eingeleitet werden kann.

Kreuzkröte, Blauflügelige Sandschrecke oder die Gewöhnliche Teichsimse. Ein seichtes Gewässer am nordwestlichen Rand dem Waldteichgelände im Oberhausener Norden war bis Mitte 2013 ein biologisch wertvoller Lebensraum für Flora und Fauna. Peter Keil, Geschäftsführer der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet, spricht gar von einem Gewässer überregionaler Bedeutung, etwa in Bezug auf die dort vorkommenden Libellenarten – das nun aber zum Sorgenkind mutiert ist. Um diesem Gewässer, das seit mehr als zwei Jahren jedoch fast vollständig ausgetrocknet ist, wieder zu neuem Leben zu verhelfen, stellte Keil jüngst im Umweltausschuss einige Ideen vor. „Wir sind in Gesprächen, dort Wasser einzuleiten.“

Geschützt nach Landschaftsgesetz

In der Vergangenheit beherbergte das Waldteichgelände, das von der A3 in zwei Teile getrennt wird, am nordwestlichen Rand (Am Handbruch) bis zu 30 teils stark gefährdete Libellenarten. Auch die streng geschützte Kreuzkröte konnte nachgewiesen werden. Unter anderem darum wurden Teilbereiche der Fläche, einem ehemaligen Kohlelager der Ruhrkohle AG, nach §62 Landschaftsgesetzes NRW unter Schutz gestellt.

Doch im Jahr 2013 fiel das Gewässer außergewöhnlich früh trocken. Seitdem hat sich die Situation nicht gebessert, konnten auch regenreiche Sommermonate im vergangenen Jahr nicht für Verbesserungen sorgen. „Warum ist es dazu gekommen? Spielten Bohrungen auf dem Gelände eine Rolle?“, wollte Helmut Brodrick (SPD) in der Sitzung des Umweltausschusses eine Erklärung für das Austrocknen des Gewässers in Erfahrung bringen.

Verschiedene Maßnahmen wurden diskutiert

Mehrere Gesprächsrunden habe es in der vergangenen Zeit gegeben, sagt Keil, an der neben der Biologischen Station auch der Naturschutzbund Oberhausen (Nabu), die Stadt, die Bezirksregierung und die Emschergenossenschaft teilgenommen haben. „Insgesamt sind die Grundwasserstände großräumig gesunken, weil es vergleichsweise trockene Wintermonate gab.“ Bautätigkeiten hätten nicht zu den Problemen geführt.

Verschiedene Maßnahmen wurden diskutiert, um wieder für mehr Wasser in dem entsprechenden Teilbereich des Waldteichgeländes zu sorgen. Als zeitnah und mit relativ geringem Aufwand umsetzbar wurde am Ende die Einleitung von anfallendem Drainagewasser aus dem Bereich „Am Handbruch/Bahnstraße“ empfohlen – wann diese jedoch tatsächlich umgesetzt wird, ist noch offen.