Oberhausen. Thomas Pawlowski-Grütz und Peter Gnaudschun sammeln Geschichte(n). Königshardter Interessengemeinschaft: Fünfter Band der Buchreihe „Stationen“.
Zu einer erneuten Reise in die Vergangenheit Königshardts lädt das Autoren-Duo Thomas Pawlowski-Grütz und Peter Gnaudschun die Leser ein. Mit dem fünften Band der „Geschichte und Geschichten in Königshardt“ haben sie sich einmal mehr auf akribische Spurensuche begeben – in Archiven und bei vielen Königshardtern, die einige historisch bedeutsame Dokumente zur Verfügung gestellt haben.
Etliche Werke beleuchten die Historie
Die KIG hat bereits etliche Werke herausgebracht, die die Geschichte des Ortsteils beleuchten: „Ein Stadtteil im Wandel der Zeit (1960-1990)“, „Bilddokumentation – Ein Stadtteil im Wandel der Zeit“, „225 Jahre Stadtteil im Oberhausener Norden“, „Königshardt um 1900“, „Vant Aalfahrn on Pogschlachten“, „Stationen der Vergangenheit“.
Der aktuelle Band kostet 10 Euro; er ist erhältlich in den Buchhandlungen Wiebus (Sterkrade) und Krause (Königshardt), bei Zeitschriften Eickershoff, in der Apotheke Beck und in der Sparkassen-Filiale Königshardt.
Auf knapp 300 Seiten ist ein Kaleidoskop vieler – teils beinahe vergessener – Geschichten aus dieser Region der Stadt entstanden. Thomas Meller, Vorsitzender der herausgebenden Königshardter Interessengemeinschaft, würdigt die Buch-Reihe: „Ungeachtet aller technischen Fortschritte ist die Beschäftigung mit der Vergangenheit auch ein wenig die Basis für eine bessere und friedlichere Zukunft.“
100 Flüchtlinge pro Woche
Ausgangspunkt des Buches sind einmal mehr Plätze in Königshardt, an denen man oft achtlos vorbeigeht. Thomas Pawlowski-Grütz: „Die neuen Stationen begeben sich auf die Suche nach Spuren des Bergbaus auf der Königshardt und finden den Ausgangspunkt für das Containerdorf an der Revierstraße.“ Ferner spüren die Autoren Behelfswohnungen nach, die es in ganz Königshardt gab. Einige Kapitel widmen sich der Zeit des Nationalsozialismus wie dem Aufbau von schweren Flugabwehrkanonen nahe der Kirche St. Barbara.
Historisches Interesse hilft dem Leser auf dem Weg durch die Historie, alte und aktuelle Fotos belegen das Geschriebene.
Schon 1992 Notunterkünfte geschaffen
Schon auf den ersten Seiten stößt man auf ein Thema, das heute so aktuell ist wie in den 1990er Jahren – Flüchtlinge in Oberhausen. Damals herrschte Krieg im Vielvölkerstaat Jugoslawien, und die Bundesregierung hatte Frauen und Kindern angeboten, sie vorübergehend aufzunehmen: „1992 waren es bis zu 100 Personen wöchentlich, die nach Oberhausen kamen. Bis zu 1250 mehr Flüchtlinge als im Jahr zuvor. Damit diese Menschen würdig untergebracht werden konnten, wurden Notunterkünfte geschaffen.“
Auf ein historisches Kleinod stießen die Autoren bei einem Wochenmarkt-Besuch – ein Bild vom Dachboden brachte die Geschichte der „Ponta-Rosa“ ans Licht, eine Wohnbaracke an der Pfalzgrafenstraße. Das Holzhaus entstand 1947: „Als um 1975/76 ein Wohnhaus auf dem Grundstück errichtet wurde, war aber die Ponta-Rosa längst abgerissen.“