Oberhausen.. Mit einem Sofortprogramm will Oberhausen 670 Plätze für Flüchtlinge schaffen – in zwei Turnhallen, der Vennepothschule , einer OGM-Halle sowie in Apartments.
Die Stadt richtet sich zum Jahresende auf wöchentlich bis zu 100 neue Flüchtlinge ein. Weil für diese Menschen kein Platz mehr in den derzeit sechs städtischen Unterkünften ist, hat sich die Stadtspitze mit den Vorsitzenden der Fraktionen auf ein Sofortprogramm geeinigt, mit dem bis Ende 2015 rund 670 weitere Plätze geschaffen werden.
Bis zu zwei weitere Turnhallen, die ehemalige Vennepothschule und eine OGM-Halle sowie Hotel-Apartments werden nach Auskunft des Rathauses genutzt.
Oberbürgermeister Daniel Schranz (CDU) betont, dass die Stadt dringend und in großer Zahl weitere Plätze für Flüchtlinge bereitstellen müsse. „Schon ab der nächsten Woche verfügen wir über keinerlei Reserven mehr“, ergänzt Sozialdezernentin Elke Münich.
60 Plätze sofort verfügbar
Sofort verfügbar seien 60 Plätze in Apartments, die das NH-Hotel angeboten haben soll. Dort können alleinreisende Mütter mit Kindern und andere besonders Schutzbedürftige leben.
Bis Ende November werde übergangsweise die Turnhalle an der ehemaligen Hauptschule Lirich, dem neuen Stadtarchiv-Standort, für bis zu 100 Flüchtlinge geräumt; auch die Turnhalle an der noch betriebenen Hauptschule St. Michael könnte genutzt werden. Beeinträchtigungen für Schul- und Vereinssport seien laut Stadt nicht zu vermeiden, weil es kaum noch alternative Übungszeiten in den verbleibenden Turnhallen gebe.
Die OGM räumt bis Ende November eine beheizbaren Halle, um 200 Plätze zu schaffen. Weitere 130 Plätze entstehen an der Vennepothschule. Die Nutzung dieser Schule war von der Stadt bisher aus Gründen des Brandschutzes zurückgestellt worden. Ab Dezember rücken die Flüchtlinge in der Tackenbergschule zusammen: 80 Menschen sollen in den ehemaligen Räumen des Stadtarchivs unterkommen.
Aktuell leben in Oberhausen über 2500 Flüchtlinge, über 400 wurden seit Anfang September zugewiesen. Allein 852 Plätze haben die drei Landesunterkünfte. Entlastung verspricht sich die Verwaltung Anfang 2016, wenn neue Heime mit insgesamt 400 Plätzen in Lirich und Osterfeld fertig sind.
Bürger sollen an den neuen Standorten informiert werden.