Schmachtendorf. . Volker Manderscheid ist Bezirksbeamter der Polizei in Oberhausen-Schmachtendorf. Er mag es beschaulich und ruhig. „Hier ist die Welt noch in Ordnung“.
Mit großen Schritten geht Volker Manderscheid durch sein Revier. Leute mit Einkaufstrolleys grüßen ihn freundlich, eine alte Dame mit Rollator fragt nach dem werten Befinden. Im Gesicht des Polizisten macht sich ein Lächeln breit. „Ja, hier gefällt es mir“, sagt der Schmachtendorfer Bezirksbeamte. „Hier ist es wie auf dem Dorf, hier ist die Welt noch in Ordnung.“ Sein Lieblingsplatz: der Schmachtendorfer Ortskern.
Seit acht Jahren ist Volker Manderscheid nun schon in der Wache in dem beschaulichen Stadtteil im Oberhausener Norden. Der Bezirksdienst sei eine besondere Art der polizeilichen Arbeit. „Die Leute nehmen einen hier positiv wahr“, sagt er. „Die Schmachtendorfer lieben ihr Dorf – und ich bin ihr Dorf-Sheriff.“ Das sehe bei seinen Kollegen, die den „normalen“ Dienst etwa in der Hauptwache verrichten, leider oft anders aus.
Parkrempler und Ladendiebe gehören zum Alltag
Das merke er aber auch durchaus selbst. Er werde regelmäßig zu Einsätzen gerufen, die nichts mit seiner Arbeit als Bezirksbeamter zu tun haben: Er ist etwa bei Fußballspielen des RWO vor Ort, auch bei Olgas Rock oder der Ruhr in Love, er sperrt Straßen für Bombenentschärfungen ab und muss auch mal Haftbefehle vollstrecken. „Das ist meine Arbeit, das gehört dazu.“
Aber nach solchen Einsätzen freut er sich wieder, in „sein“ Schmachtendorf zurückzukommen. Natürlich gebe es auch hier viel zu tun: Mit Parkremplern hat er es besonders oft zu tun. Auch mit solchen, die nach ihrem Missgeschick einfach davonfahren. Und Ladendiebe können ihm schon mal den Tag versauen. „Aber sonst ist es hier vergleichsweise ruhig. Sogar bei Schützenfesten passiert nicht viel“, sagt er und lacht.
Die Polizeiwache im Herzen
Besonders gern ist der 56-Jährige im Ortskern unterwegs: Dudeler Straße, Marktplatz, Hiesfelder Straße. „Das ist das Herzstück.“ Und mitten im Herz: die Polizeiwache. Die er allerdings so oft wie möglich verlässt, um an der frischen Luft Streife zu gehen. „500 Meter weiter ist der große Hiesfelder Wald.“ Und das merke man auch im Ortskern, sagt er und holt tief Luft. „Ist doch wunderbar.“
Volker Manderscheid findet Schmachtendorf sogar so wunderbar, dass er auch in seiner Freizeit gern hierher kommt. Denn Schmachtendorfer Bürger ist er nicht: Der Hauptkommissar wohnt in Duisburg, an der Grenze zu Holten. Er und seine Frau machen oft Fahrradtouren in die nähere Umgebung. „Schmachtendorf steht bei unseren Zielen immer ganz weit oben.“