Oberhausen. . Die Schillerschule in Oberhausen-Osterfeld ist eine der letzten Förderschulen im Stadtgebiet. Nun feiert sie ihr 40-jähriges Bestehen
Die Schillerschule gehört zu den letzten aktiven Förderschulen in der Stadt, nachdem in diesem Jahr fünf der sechs städtischen Förderschulen zusammengeschlossen wurden. Ein Grund mehr das 40-jährige Bestehen der Ganztagsschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Behinderung zu feiern.
Kaum mehr Schüler mit Trisomie 21
Aufgenommen werden hier seit Jahrzehnten Schüler, die eine extreme geistige Einschränkung aufweisen und ein Leben lang auf die Hilfe Anderer angewiesen sind. Früher gehörten dazu vermehrt auch Kinder und Jugendliche, die an der Chromosomenstörung Trisomie 21 erkrankt sind, dem Down-Syndrom. „Heute haben wir kaum noch Schüler mit dieser Behinderung“, sagt Schulleiter Klaus Zerwes. Mittlerweile hätten die meisten Schüler verschiedene Einschränkungen, eine geistige Entwicklungsstörung mit zunehmend starken Verhaltensauffälligkeiten. Viele Jugendliche kommen aus prekären familiären Verhältnissen. Außerdem gebe es seit einigen Jahren mehr Autisten an der Schule.
Eine Zukunft für die Schule sieht Zerwes trotz vergangener Schließungen und der Inklusion dennoch. Denn viele der Eltern würden bewusst auf ein gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Handicap an Regelschulen verzichten.
60 Lehrer für 187 Schüler
Es hat sich eben viel getan an der Schillerschule samt ihrer Zweigstelle an der Hasenstraße: Auf die Klassen verteilen sich mittlerweile 187 Schüler, die von 60 Lehrern unterrichtet und 20 Integrationshelfern betreut werden. Vor rund 50 Jahren sah das noch anders aus: Bis zum Ende der 60er Jahre gab es keine Schulpflicht für Kinder und Jugendliche mit Behinderung. Anfang der 70er Jahre forderten Eltern die Stadt auf, eine Schule für Menschen mit Behinderung einzurichten. Die Schillerschule ist mit Schülern aus den Tagesstätten an den Start gegangen – und mit zwei Lehrern.
Dazu wurde eine frühere Grundschule umgebaut, neben den beiden geschulten Lehrkräften kamen Erzieher zum Einsatz. Später kam die Dependance an der Hasenstraße hinzu, Ende der 90er Jahre stand ein großer Neubau an. Der Altbau an der Arminstraße wurde umfassend saniert. Pflege- und Gruppenräume sowie eine Lehrküche kamen hinzu. Seit Jahren schon werden die Schüler in speziellen Klassen auch auf einen Beruf vorbereitet.