Hirschkamp. . Für die Sanierung der Straße Am Sandhügel mussten die Anwohner bis zu 18.000 Euro zahlen. Doch bei den Arbeiten sei einiges schief gelaufen.
Dass an der Straße Am Sandhügel etwas im Argen liegt, ist auf den ersten Blick zwar nicht zu sehen, dafür aber umso mehr zu hören: Fährt ein Auto oder Fahrrad durch den verkehrsberuhigten Bereich, klingt es, als fallen Perlen von einer Schnur auf den Boden. Klack-Klack-Klack-Klack. Grund sind die Pflastersteine, die zum Teil lose sind. Die Anwohner macht das wütend. Denn für die Sanierung der Straße haben sie tief in die Tasche gegriffen.
Vor rund zehn Jahren hat die Stadt den Kanal in dem betroffenen Bereich erneuert. Das hat den Neubau der Straße nötig gemacht, für den die Anwohner nach eigenen Angaben je nach Grundstücksgröße bis zu 18. 000 Euro zahlen mussten. Doch bei den Arbeiten sei geschlampt worden, sagen die Anwohner. „Die Ablaufrinne für das Regenwasser in der Mitte der Straße ist überhaupt keine Rinne“, sagt Kirsten Bohnes.
Wasser auf der Straße kann nicht ablaufen
Auch ein Laie erkennt: Die „Rinne“ ist tatsächlich nicht abgesenkt, sondern teilweise sogar höher als das umliegende Pflaster. „Das Wasser kann nicht ablaufen, es unterspült die Steine, die dann ihren Halt verlieren und zu Stolperfallen für spielende Kinder oder Senioren werden“, erklärt Bohnes, die für Donnerstag Parteikollegen der CDU und den OB-Kandidaten Daniel Schranz zum Ortstermin geladen hatte. Der hat sich die Gelegenheit in Zeiten des Wahlkampfes natürlich nicht entgehen lassen.
Schranz machte zwei Dinge deutlich: Er kann den Ärger der Anwohner über die Stadt verstehen. Denn „immer wieder“, sagen diese, „haben wir uns beschwert.“ Das Informationsmanagement sei im Vorfeld schon schlecht gewesen. Und die Kritik scheine zu verpuffen. „So geht man mit Bürgern nicht um“, sagt Schranz.
Anwohner hatten bezahlt - Fehler seien nicht behoben worden
Sein zweiter Punkt: „Stadt und WBO müssen handeln.“ Schon allein deshalb, weil es für die Stadt immer teurer käme, je länger sie mit der Korrektur warte. Der Straßenbelag werde mit der Zeit immer schlechter. Und: „Die Anwohner haben bezahlt und daher ein Recht auf eine ordentliche Straße.“
Die Vorwürfe der Anwohner Richtung Stadt und Wirtschaftsbetriebe gehen noch weiter: „Ein Sachbearbeiter hat uns mal gesagt, die Straße hätte gar nicht erst abgenommen werden dürfen“, sagt Kirsten Bohnes. Es sei die Pflicht der WBO gewesen, hier engmaschiger zu kontrollieren, sagt auch CDU-Mann Holger Ingendoh. Die Begriffe „Fahrlässigkeit“, „Baupfusch“ und „Skandal“ fallen.
Die Stadt wolle die Situation prüfen, heißt es auf Nachfrage. „Und gegebenenfalls in Abstimmung mit der WBO nach Lösungen suchen.“