Oberhausen. . Nicht mehr 9,4, sondern 18,6 Millionen Euro werden für den Umbau und die Modernisierung des Rheinischen Industriemuseums veranschlagt.
Der Umbau und die Sanierung der zum Rheinischen Industriemuseum gehörenden Zinkfabrik Altenberg wird deutlich teurer als bislang angenommen: Anstatt 9,4 Millionen Euro, belaufen sich die Kosten nun auf 18,6 Millionen Euro, mit welchen der Betreiber, der Landschaftsverbands Rheinland (LVR), bei der Umsetzung seiner „Vision 2020“ plant. Dies geht aus Vorlagen für die nächste Sitzung des LVR-Landschaftsausschusses hervor. Gründe für diese Kostensteigerung sind unter anderem eine notwendige Sanierung des Daches der ehemaligen Walzhalle, energetische Sanierungen sowie der behindertengerechte Umbau der Anlage. Wie hoch der Finanzierungsanteil der Stadt Oberhausen als Eigentümerin der Gebäude ist, ist noch unklar. „Wir befinden uns dazu noch in Gesprächen“, berichtet Planungsdezernentin Sabine Lauxen auf NRZ-Anfrage.
Mit der „Vision 2020“ möchte der LVR die Einrichtungen des Rheinischen Industriemuseums modernisieren und neu organisieren. Für das Gelände des Zentrum Altenbergs wurden dafür umfassende Pläne aufgestellt. So soll die Walzhalle in mehrere Bereiche aufgeteilt werden. Eine 600 Quadratmeter große Fläche ist für eine eigenständige Wechselausstellung vorgesehen, eine Veranstaltungsfläche für bis zu 600 Personen soll entstehen.
Verlegung des Museumseingangs in zentralen Innenhof
Zudem ist ein neuer Eingang mit Foyer geplant, eine Verlegung des Museumseingangs in den zentralen Innenhof, die Verbesserung der Aufenthaltsqualität des Innenhofs als autofreie Zone und eine neue Zugangssituation auf das Gelände. Ferner wird über ein Museumscafé nachgedacht, mit dem der Innenhof belebt werden soll. Auch ist die Öffnung nach außen, durch Neugestaltung der Übergänge zum Bahnhof sowie zum angrenzenden, durch die Stadt derzeit neu gestalteten Altenbergpark, geplant.
Doch dafür werden Investitionen in Millionenhöhe benötigt. Die fast 5000 Quadratmeter große Walzhalle ist aktuell aus sicherheits- wie betriebstechnischer Sicht nicht in einem genehmigungsfähigen Zustand. Im Bereich Substanzerhalt, Brandschutz und Sicherheit belaufen sich die Kosten allein auf rund 4,47 Millionen Euro.
Stärkung des Museumsstandorts
Darüber hinaus gehe es jedoch auch um Stärkung des Museumsstandorts. „Die Dauerausstellung zur Industrialisierungsgeschichte der Region ist hier nach 30 Jahren rasanten Strukturwandels erneuerungsbedürftig“, heißt es in der LVR-Vorlage.
„Ich sehe eine deutliche Aufwertung durch die Umsetzung dieser Pläne“, so Planungsdezernentin Lauxen. Bis Ende November möchte die Stadt einen Antrag auf Fördermittel des Landes stellen – eine Unterstützung aus dem Bereich Städtebauförderung ist laut Lauxen möglich. Doch auch dann wird die Stadt im siebenstelligen Bereich an den Kosten beteiligt. Darüber müssen jedoch noch die politischen Gremien entscheiden.