Oberhausen. . Neue Bereitschaft des KKO arbeitet eng mit der Feuerwehr zusammen. Betroffene wählen den Notruf 112. Rettungswagen steuert Herzkatheterlabor an.

Um die Notfallversorgung von Patienten mit Verdacht auf einen Herzinfarkt zu verbessern, hat das Katholische Klinikum Oberhausen (KKO) in Sterkrade einen neuen Bereitschaftsdienst eingerichtet. Das Ärzteteam ist ab sofort am KKO-Krankenhaus St. Clemens 24 Stunden im Einsatz. Im Notfall heißt das aber weiterhin für Betroffene: Die 112 wählen!

Der neue Bereitschaftsdienst ist der erste Ansprechpartner für die Feuerwehr, wenn ein Patient mit entsprechenden Symptomen im Rettungswagen liegt; ab sofort führt der direkte Weg zum St. Clemens. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Über 55.000 Menschen sterben in Deutschland an den Folgen eines Herzinfarktes. Vor diesem Hintergrund begrüßt Wolfgang Tingler, Leiter der Berufsfeuerwehr Oberhausen, die neue Herzkatheter-Bereitschaft, die rund um die Uhr verfügbar ist. „Die Notfall-Versorgung für Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt in den nördlichen Stadtteilen wird deutlich verbessert“, sagt Tingler. Durch kürzere Anfahrtswege könnten lebenswichtige Minuten gewonnen worden.

Der Herzmuskelschaden ist bei einem Herzinfarkt umso geringer, je eher ein verschlossenes Gefäß wieder eröffnet und der Herzmuskel normal durchblutet wird. Daher ist es wichtig, die Symptome richtig zu deuten und schnell zu handeln.

Anzeichen für einen Infarkt

Schmerzen in der Brust, die in den linken Arm und den Kiefer ausstrahlen und von Luftnot und „Kaltschweißigkeit“ begleitet werden, sind Anzeichen für einen Infarkt. Der Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Dr. Thomas Butz, mahnt, in so einem Fall sofort den Notruf 112 zu wählen, damit Rettungsdienst und Notarzt schnell die notwendige Versorgung in die Wege leiten können.

Einer der größten Arbeitgeber

Das Katholische Klinikum ist mit rund 2200 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber in Oberhausen.

Zu dem 2013 fusionierten Gesundheitskonzern gehören die drei Krankenhäuser St. Josef in Alt-Oberhausen, St. Marien in Osterfeld und St. Clemens in Sterkrade sowie Altenheime, ein Hospiz, Reha-Einrichtungen und ambulante Dienste.

Im Herzkatheterlabor wird das verschlossene Herzkranzgefäß mit einem aufblasbaren Ballon geweitet, mit einer Stent-Implantation stabilisiert und so die normale Durchblutung des Herzmuskels wiederhergestellt. „Eine enge Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr, den Notärzten sowie den niedergelassenen Ärzten ist für uns besonders wichtig, denn abgestimmte Prozesse und kurze Wege mit einem direkten Informationsfluss gewährleisten eine bestmögliche Versorgung der Notfallpatienten durch das Katholische Klinikum “, sagt Dr. Holger Ernst, Leiter medizinische Entwicklung und Prozessmanagement. Nachdem ein neuer Herzkatheter-Messplatz im Januar unter Leitung von Butz eingeführt wurde, arbeitet dort ein Team aus fünf Fachärzten zusammen.