Oberhausen. Computertomograph am Radiologie-Institut in Oberhausen ist sehr strahlungsarm. Investition kostete 250 000 Euro. Untersuchungsmethode für Prothesen.
Dem Radiologie-Institut Oberhausen ist ein Coup gelungen: Ab sofort ist am RIO-Standort St. Marien in Osterfeld (Nürnberger Straße 10) der weltweit erste „Aquilion Lightning“ in Betrieb. Dieses Gerät gilt als einer der strahlungsärmsten Computertomographen – und ist in der Lage, Prothesen erstmals besonders scharf darzustellen.
Entsprechend gut gelaunt erklärt Gesellschafter Dr. Christoph Behr (Facharzt für Radiologie): „Das müssen Sie sich wie bei einem neuen Auto vorstellen, das ist auch schneller, besser, schöner.“ Schöner für die Patienten ist jedenfalls die größere Öffnung des radiologischen Gerätes. Die beträgt 78 Zentimeter und ist damit laut Behr mehr als zehn Zentimeter größer als üblich. Eine Erleichterung vor allem für Kranke, die ihre Arme nicht mehr so gut über den Kopf strecken können oder an Platzangst leiden. „Aber auch für schwergewichtige Patienten, die von einer solchen Untersuchung bislang oft ausgeschlossen blieben“, führt Mediziner Behr aus.
Zehn Tage lang waren zehn japanische Techniker im Einsatz, um das Hightech-CT zu installieren, verrät Bereichsleiter Andreas Henneke von der Herstellerfirma Toshiba. Die Feinjustierung ist abgeschlossen. Das Ergebnis sei „hervorragend“. Rund 250.000 Euro mussten die Radiologen für ihren Aquilion Lightning auf den Tisch legen. „Damit bieten wir ein CT auf Universitäts-Niveau für einen Preis, den sich auch niedergelassene Radiologen leisten können“, wirbt Henneke.
Mit einer Niedrigdosis beleuchten
Doch was haben die Patienten (außer der größeren Öffnung) noch davon? Zum Beispiel dies: „Eine um rund 50 Prozent geringere Strahlenbelastung“, versichert Behr. „So können wir etwa eine Nasennebenhöhle mit einer Niedrigdosis beleuchten, die nicht höher ist als die einer Röntgenuntersuchung – erhalten aber Bilder, die uns um ein Vielfaches mehr an Informationen liefern.“
Unschärfen verringern
Auch Siemens ist es gelungen, besonders strahlungsarme CT-Geräte auf den Markt zu bringen und die Untersuchungsdauer durch diese
neue Gerätegeneration
erheblich zu reduzieren. So konnte bereits 2010 ein Herz etwa innerhalb weniger Sekunden komplett durchleuchtet werden.
Toshiba hat es nun aber unter anderem geschafft, die durch Metalle im Körper entstehenden Unschärfen mit Hilfe eines neuen Software-Programms erheblich zu verringern .
Unschlagbar aber sei, dass nun zum ersten Mal dank einer neuen Software auch Prothesen samt Umgebung besonders scharf sichtbar gemacht werden können. „Das war bislang bei metallischen Gegenständen schwierig.“ Nun könne nicht nur das angrenzende Gewebe durchleuchtet werden, sondern erkenne der Radiologe auch mit einem Blick: „Sitzt eine Hüftprothese noch an der richtigen Stelle oder hat sie sich bereits gelockert?“
In Oberhausen feiert diese neue Technik ihre Premiere übrigens aus folgendem Grund: „Das CT kam im März 2015 auf den Markt und wir benötigten an unserem Standort St. Marien nun einmal dringend ein neues Gerät.“