Oberhausen. Das St.-Clemens-Hospital investiert eine siebenstelligen Betrag in eine neue Klinik. Untersuchungen mittels Katheter sind für Patienten schonender.

„Die meisten Herzerkrankungen kommen mit dem Alter. Und bekanntlich wird unsere Gesellschaft immer älter. Der Bedarf an Herzkatheteruntersuchungen steigt also“, sagt Dr. Thomas Butz, Leiter der Klinik für Kardiologie und kardiologisch-internistische Intensivmedizin im St.-Clemens-Hospital, die am 1. Januar ihre Arbeit aufnimmt.

Ohne Narkose

Im Herzkatheterlabor werden noch die letzten Arbeiten erledigt, Fachleute stellen die computerunterstützte Technik ein. Butz und sein Ärzteteam werden hier die Untersuchungen vornehmen. „Eine Narkose ist dafür nicht notwendig, bei Bedarf kann ein Beruhigungsmittel gegeben werden“, sagt Butz, der bereits über 5000 diagnostische und über 2000 therapeutische Herzkathetereingriffe vorgenommen hat. Zuletzt arbeitete er als Leitender Oberarzt im Marien-Hospital Herne.

Die 1929 vom Arzt Werner Forßmann erstmals in einem Selbstversuch durchgeführte Methode ist im Verlaufe der letzten Jahrzehnte immer mehr verfeinert worden. Komplikationen sind heutzutage die absolute Ausnahme.

Verengte Gefäße werden erweitert

Herz und Herzkranzgefäße werden aber nicht nur untersucht, verengte Gefäße können beispielsweise wieder erweitert werden, indem sogenannte Stents implantiert werden, die das Blutgefäß stützen. Mittels eines dem Patienten zuvor verabreichten Kontrastmittels kann der Mediziner genau den Weg verfolgen, den der Katheter nimmt.

Diese minimalinvasive Technik kann in vielen Fällen eine Operation ersetzen, was für den Patienten deutlich schonender ist. Nach wenigen Tagen kann er das Krankenhaus wieder verlassen. „Die Chirurgie geht in diesem Bereich zurück, die sogenannte Schlüssellochtechnik nimmt zu“, sagt Butz.

KKO investiert siebenstelligen Betrag

Einen siebenstelligen Betrag investiere das zum Verbund des Katholischen Klinikums Oberhausen (KKO) gehörende Haus, sagt Dr. Holger Ernst, Leiter Medizinische Entwicklung und Prozessmanagement am KKO. Er schätzt, dass im ersten Jahr rund 1600 Patienten in der Kardiologischen Klinik behandelt werden. Von einer weiteren Steigerung der Zahl ist aber auszugehen.

Weiter ausgebaut und modernisiert wird im St.-Clemens-Hospital derzeit auch die Intensivstation. Die Wege zwischen den Abteilungen werden verkürzt.