Oberhausen. . Wenn die Bücherei in Oberhausen-Sterkrade abgerissen ist, entsteht dort ein neuer Komplex mit 33 seniorengerechten Wohnungen. Arbeiten starten im August

Die Sterkrader Innenstadt bekommt ein neues Wohnquartier. Das Gebäude der jetzigen Stadtteilbibliothek an der Wilhelm-/ Ecke Finanzstraße wird abgerissen. An dieser Stelle wird das Oberhausener Bauunternehmen Plassmeier ein fünfgeschossiges Haus mit seniorengerechten Wohnungen bauen.

Dafür gab der Rat der Stadt Oberhausen in seiner jüngsten Sitzung grünes Licht. Das städtische Grundstück darf verkauft werden, die Abrissarbeiten können im August beginnen, sagt Bauunternehmer Ingo Plaßmeier.

Bücherei wird zeitweise schließen

Bis dahin muss die Stadtteilbibliothek umgezogen sein. Eine neue Heimat gibt es schon: Wie berichtet kommt die Bücherei in der ehemaligen Filiale der Stadtsparkasse an der Wilhelmstraße unter. Dieses Gebäude liegt auf der anderen Straßenseite, also nur wenige Schritte vom jetzigen Standort entfernt. Einen genauen Ablaufplan für den Umzug gibt es noch nicht, „aber die Bücherei muss sicherlich für ein paar Tage schließen“, kündigt Oberhausens Verwaltungschef Jürgen Schmidt vorsichtshalber schon vorab an.

Mit dem Umzug in die alte Sparkassen-Filiale verschwindet dann auch der jetzige Leerstand an der Wilhelmstraße. Der habe das Kreditinstitut nicht nur wirtschaftlich belastet, sagt Sparkassen-Vorstandsmitglied Oliver Mebus. Die Schließung der Filiale sei auch bei Bürgern und Kaufleuten gar nicht gut angekommen.

Babcock-Pensionskasse investiert

Die Kosten für das Wohnquartier betragen rund vier Millionen Euro. Investor des Bauvorhabens ist die Babcock Pensionskasse. Für die Pensionskasse würden Immobiliengeschäfte immer wichtiger, sagt der Vorstandsvorsitzender Hans-Hermann Vowinkel. Geld lediglich in Wertpapieren und Anleihen anzulegen, das reichte wegen der schlechten Zinsen derzeit nicht aus.

Die Babcock Pensionskasse ist für die Rentenzahlungen an die pensionierten Mitarbeiter und Witwen des ehemaligen Oberhausener Unternehmens verantwortlich. Derzeit sind das rund zwei Millionen Euro im Monat, Tendenz steigend. Um die Renten auszahlen zu können, gehöre es zu seinen Aufgaben, das Vermögen der Pensionskasse zu vermehren, sagt Vowinkel.

Nach dem Abriss der jetzigen Stadtteilbibliothek können die Bauarbeiten für das Wohnhaus im November dieses Jahres beginnen. Die Fertigstellung ist für spätestens März 2017 geplant. Mit dem Standort in der Sterkrader Innenstadt ist Bauherr Plaßmeier sehr zufrieden: Senioren lebten gerne im Zentrum, auch wegen der kurzen Wege zu Ärzten und Apotheken. Für Ingo Plaßmeier ist es nicht das erste Projekt dieser Art: Auch der Pacelli-Neubau in der Oberhausener City entstand unter seiner Federführung.

Vermarktung startet im Mai

Im Neubau sollen 33 barrierefreie Wohnungen entstehen. Die Einheiten sollen zwischen 50 und 94 Quadratmeter groß sein. Jede Wohnung soll über einen Balkon oder eine Terrasse verfügen. Die Anlage wird zudem mit einem Aufzug, einer Fernwärmeheizung und einer Video-Sprechanlage ausgerüstet. Im Erdgeschoss soll ein Pflegedienst einziehen.

Bereits im Mai möchte die Plassmeier GmbH mit der Vermarktung der Wohnungen beginnen. Für interessierte Senioren kündigt Ingo Plaßmeier zwei Info-Abende an, die Termine werden noch bekanntgegeben.

Ebenfalls im Mai bezieht das Unternehmen ein Vermietungsbüro direkt an der Finanzstraße. Der Quadratmeterpreis soll 8,70 Euro betragen.