Der Teppich ist raus, zurück bleiben hartnäckige Klebereste, die mit der Schuhsohle eins werden. Irgendwie hat das Symbolcharakter, denn dass die Sterkrader hier hängen bleiben, wäre der Stadt schon ganz recht. Hier, in der ehemaligen Stadtsparkasse an der Wilhelmstraße, entsteht gerade die neue Stadtteilbibliothek Sterkrade. Doch hinter dem Konzept steckt mehr als das reine Ausleihen von Medien. Die „Bibliothek der Generationen“ soll ein kultureller Mittelpunkt werden, ein Ort, an dem Veranstaltungen stattfinden und sich Vereine treffen können.

Noch sieht es trist aus, aber im September sollen die größten Bauarbeiten abgeschlossen sein, so dass die neue Stadtteilbibliothek Sterkrade zum Ende des Jahres eröffnen kann. Mit dem Umzug auf die andere Straßenseite vergrößert sich die Bibliothek um das doppelte, rund 1400 Quadratmeter stehen den Besuchern hier dann zur Verfügung.

Repair-Café und Gaming Corner

Die Bibliothek will für alle Generationen offen sein. Neben der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbibliothek soll es einen pädagogisch betreuten „Gaming Corner“ geben, in dem Kinder Computerspiele nutzen dürfen. Außerdem soll es Hörstationen geben und jede Menge Arbeits- und Sitzmöglichkeiten. Die sind zum einen in der Bibliothek selbst, zum anderen im Lesecafé und im Lesegarten im Außenbereich vorgesehen. Kalte und warme Getränke kommen aus dem Automaten.

Die neue Stadtteilbibliothek wird ein Paradebeispiel für Barrierefreiheit. Das Konzept ist in Zusammenarbeit mit dem Beirat für Menschen mit Behinderung entstanden. So sollen sich Hörgeschädigte zum Beispiel durch Induktionsschleifen im Boden besser zurecht finden. Es soll einen Abstellplatz für Rollatoren und Kinderwagen geben, vor dem Eingang wird ein Parkplatz für Elektro-Fahrräder samt Ladestation errichtet. Außerdem soll ein Repair-Café entstehen, die Stadtbibliothek ist auf der Suche nach einem Partner.

An der Wilhelmstraße sind dieselben Innenarchitekten am Werk, die auch das Bert-Brecht-Haus umgestaltet haben. Von einem „neuen Sterkrade-Leuchtturm“ spricht Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz. Denn die Bücherei soll ein neuer Treffpunkt für ganz Sterkrade sein. Vereine können die Räume mieten, die Möbel sind variabel, es wird eine Bühne geben. Ein solcher Rahmen für kleinere Veranstaltungen fehle bislang in Sterkrade, meint Kulturdezernent Apostolos Tsalastras.

Rund 700 000 Euro kostet der Umbau der ehemaligen Stadtsparkasse, die der OGM gehört, hinzu kommen 300 000 Euro für die Inneneinrichtung, die zu 80 Prozent über Fördermittel finanziert werden soll. Noch sind sie nicht alle bewilligt, „aber wir befinden uns auf der Zielgeraden“, sagt der zuständige Dezernent Jürgen Schmidt.