Oberhausen. Die Stadtteilbibliothek Sterkrade zieht in die Räume der ehemaligen Sparkasse. Stadt und OGM planen einen barrierefreien Mehrgenerationen-Treffpunkt.

Von dem, was einmal war, sind nur noch klebrige Reste übrig. Der grüne Teppich ist raus, ab jetzt wird alles neu: In der alten Sparkassenfiliale an der Wilhelmstraße entsteht die neue Stadtteilbibliothek Sterkrade. 1400 Quadratmeter Fläche sollen zu einem Bildungs- und Kulturzentrum für alle Generationen werden, ein „Treffpunkt für die Jugend, ein Anziehungspunkt für den ganzen Stadtteil“, sagt Kulturdezernent Apostolos Tsalastras.

700.000 Euro hat die Oberhausener Gebäudemanagement GmbH (OGM) in die Hand genommen, um die Bibliothek von der einen auf die andere Seite der Wilhelmstraße ziehen zu lassen. Für die Innenausstattung wurden noch einmal 300.000 Euro fällig, die zu 80 Prozent durch Landesfördergelder gestemmt werden sollen. Die Rohbauarbeiten laufen seit Mitte Februar, bis September soll die Sanierung abgeschlossen und Ende des Jahres die Eröffnung des neuen Standortes gefeiert werden.

80 Prozent Fördergelder

Der Vorteil des Straßenwechsels: Statt auf mehrere Etagen verteilen sich die Medien, Lese- und Arbeitsplätze auf einer Ebene – und doppelt soviel Fläche wie zuvor. „Das erleichtert dem Personal den Arbeitsablauf und gibt uns die Möglichkeit, endlich ein komplett barrierefreies Angebot zu schaffen“, sagt Tsalastras. Die Pläne für die neue Bibliothek seien in enger Zusammenarbeit mit dem Behindertenrat entwickelt worden. So können auch Menschen mit einer Hör- oder Sehbehinderung das Angebot nutzen. „Wir haben hier dann die am weitesten entwickelte Kultureinrichtung in Sachen Barrierefreiheit in ganz Oberhausen – und vermutlich darüber hinaus“, sagt der Kulturdezernent.

Inhaltlich soll die Bibliothek mehr sein als ein Ort, an dem man Bücher ausleiht. Im Eingangsbereich werden Abstell- und Ladestationen für elektrische Fahrräder zur Verfügung gestellt, im Innern gibt es neben einem großen Erwachsenen-, Kinder- und Jugendangebot, einen 24-Stunden-Rückgabeautomaten, Arbeitsplätze, Seminarräume, eine Caféteria sowie eine Bühne für kleine Kulturveranstaltungen. Auch gibt es eine Außenanlage zum Schmökern an der frischen Luft und ein pädagogisch betreutes „Gaming Center“, wo Kinder und Jugendliche am Computer spielen können. Die Gestaltung übernahmen die selben Innenarchitekten, die auch das Bert-Brecht-Haus in Alt-Oberhausen entwickelt haben.

„Das Projekt ist ein weiterer Leuchtturm, der die Innenstadt belebt und wichtig für die Bildungsarbeit ist“, sagt Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz. Und Tsalastras spricht von einem „Meilenstein für die Entwicklung Sterkrades“.