Oberhausen. . Weil Gläubige fehlen, sollten die Protestanten in Schmachtendorf und Königshardt zusammenrücken. Doch der zentrale Neubau für den Norden von Oberhausen ist zu teuer. Gemeindehaus und Gotteshaus bleiben getrennt.
Die Königshardter behalten ihre Kirche am Buchenweg. Anders als noch 2014 kontrovers diskutiert, wird die fusionierte evangelische Kirchengemeinde Königshardt-Schmachtendorf das 1957 errichtete Gotteshaus an der Ecke zum Höhenweg nicht aufgeben.
Sowohl die Kirche auf der Hardt als auch das Gemeindezentrum in Schmachtendorf sollen erhalten bleiben und mit kleinem Budget saniert werden; das hat das Presbyterium mit „großer Einmütigkeit“ entschieden, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Der Plan, einen zentralen neuen Ort der Begegnung für die Großgemeinde zu schaffen, wurde fallengelassen – er rechnet sich nicht.
Immer weniger Menschen gehören einer Kirche an. Weil die Gemeinden somit weniger Geld zur Verfügung haben, wurden sie 2010 von der evangelischen Landeskirche aufgerufen, ihre Immobilien auf den Prüfstand zu stellen – und gegebenenfalls zu verkaufen.
"Die beste aller denkbaren Lösungen"
Die 2007 fusionierte Gemeinde Königshardt-Schmachtendorf hat zwei Kirchen und zwei Gemeindezentren – ein Gutachter riet zum Verkauf aller vier Gebäude, was vor allem in Königshardt auf Widerstand traf. Nun wird zwar die alte und auch sanierungsbedürftige Kirche in Schmachtendorf aufgegeben, dafür bleibt dort aber das Gemeindehaus bestehen. Am Buchenweg in Königshardt gilt wiederum: Das Gemeindehaus wird verkauft, die Kirche aber bleibt.
Grund ist, dass der Erlös aus den Verkäufen aller vier Grundstücke nicht ausreichen würde, um ein neues Gemeindezentrum bauen zu können. Die Grundstücke seien nur schwer zu vermarkten gewesen, sagt Superintendent und Schmachtendorfer Pfarrer Joachim Deterding, die Verkaufserlöse wären niedriger als angenommen. „Für das neue Gemeindehaus hätten wir höhere Darlehen aufnehmen müssen. Das Risiko wäre zu groß geworden.“
Zwei Standorte für eine Gemeinde, das ist aus Joachim Deterdings Sicht keine ideale, „aber die beste aller denkbaren Lösungen“.
Auch das Jugendhaus an der Prinzenstraße und Wohngebäude der Gemeinde stehen zum Verkauf. „Die Finanzentwicklung lässt uns keine andere Wahl“, sagt die Presbyteriumsvorsitzende Stephanie Züchner. „Wir müssen uns kleiner setzen und zusammenrücken.“