Oberhausen. Der Gesang der Geburtstagsgäste schallt schon dumpf durch die Glastür zum Speisesaal. Martha Peekel sitzt im Kreis ihrer Freunde und wippt lächelnd mit dem Kopf nach links und rechts. Sie ist am Sonntag 100 Jahre alt geworden – hat sie ein Geheimrezept?
Der Gesang der Geburtstagsgäste schallt schon dumpf durch die Glastür zum Speisesaal. Martha Peekel sitzt im Kreis ihrer Freunde und wippt lächelnd mit dem Kopf nach links und rechts.
Die Bewohnerin des Hauses Abendfrieden an der Diekerstraße feierte am Sonntag ihren 100. Geburtstag. Sie liebt es zu singen, aber heute überlässt sie es ihren Freunden und hört zu. „Hundert ist doch noch kein Alter, bleib nur immer gut am Ball“, stimmen die rund 15 Gäste an.
"Er kümmert sich um alles"
Martha Peekel ist mit ihrem Chor einer Meinung. „Heute Morgen hat sie mich angeguckt und gesagt, jetzt fang ich wieder bei Eins an“, erzählt Wolfgang Peekel, Enkel der Hundertjährigen. Der 47-Jährige sorgt für seine Oma. „Er kümmert sich um alles. Er ist mein Hauptmann“, sagt die Jubilarin und lacht.
Mit ihrem Ehemann hat Martha Peekel damals schon auf der Diekerstraße gewohnt. „Das war die erste gemeinsame Wohnung von den beiden“, erzählt der Enkelsohn. „Und dann nach 36 Jahren in Bad Breisig zieht sie wieder zurück in genau dieselbe Straße.“ An die Zeit in der Kurstadt in Rheinland-Pfalz erinnert sich die 100-Jährige gerne. „Eine so schöne Stadt. Direkt am Rhein, herrlich.“
Mit ihrem Mann war sie schließlich über 75 Jahre verheiratet. Zur Kronjuwelenhochzeit kam sogar das Fernsehen. Auch ihr Mann wurde stolze 98 Jahre alt.
Kein Geheimrezept
Ein Geheimrezept für das hohe Alter hat Peekel aber nicht. „Ich war stets bescheiden. Und ich stör mich an gar nichts“, sagt sie. Immer wieder schaut eine zierliche ältere Dame im Zimmer vorbei. „Das ist Frau Madest“, erklärt Jürgen Bräutigam, Leiter der Sozialbetreuung. „Frau Madest und Frau Peekel besuchen sich immer gegenseitig und gehen zusammen zum Essen. Wenn man die eine sucht, ist sie bei der anderen.“
Seit fast fünf Jahren lebt die 100-Jährige jetzt schon im Haus Abendfrieden. „Die Leute sind nett und über das Essen kann ich mich nicht beklagen.“ Eine gute Basis für ein weiteres langes Leben im Haus Abendfrieden. Denn: 100 ist doch noch kein Alter.