Oberhausen. Für ihren ersten Oberhausener SB-Waschsalon hatte die Aachener Firma „Eco-Express“ das richtige Ladenlokal gefunden. An der Mülheimer Straße Ecke obere Marktstraße wollte sich das Unternehmen ansiedeln. Doch die Ansiedlung scheitert an einigen Metern Gasleitung, die dort fehlen.

Die Voraussetzungen passten genau: Für ihren ersten Oberhausener SB-Waschsalon hatte die Aachener Firma „Eco-Express“ das richtige Ladenlokal gefunden, groß genug für Trockner und Waschmaschinen, zentral gelegen in der Innenstadt. Und die Kundennachfrage stellte sich in der Marktbeobachtung so gut dar, dass Express-Regionalleiter Reiner Döring bis zu fünf weitere Waschsalons in der Stadt für möglich hielt.

Doch eröffnen wird er die erste Filiale nicht – weil der Energieversorger EVO eines nicht anbieten kann: den Gasanschluss. Döring bittet die Redaktion um Hilfe.

Eco-Express gehört zu den deutschen Marktführern bei den SB-Waschsalons. In 36 Städten hat das Unternehmen mit rund 27 sozialversicherten, in Vollzeit beschäftigten Mitarbeitern insgesamt weit über 100 Filialen, in denen man für einige Euro seine Wäsche waschen und trocknen kann. In Oberhausen suchte das Unternehmen nach einem langfristigen zu mietenden Objekt, das nach bewährtem Prinzip an einer Hauptstraße liegen sollte. Fündig wurde die Firma an der von vielen Leerständen geprägten Ecke Mülheimer und obere Marktstraße. „Wir haben uns den Markt in Oberhausen genau angeschaut. Wir haben dort ein großes Potenzial gesehen und wollten ein Ladenlokal für mindestens zehn Jahre anmieten“, sagt Döring.

„Optionen wurde gar nicht benannt“

Weil die bundesweit gleichen Trockner von Eco-Express ausschließlich mit Gas betrieben werden, erkundigte sich Döring bei der EVO nach einem Anschluss. „Am Telefon sagte man mir, Gas sei einfach nicht mehr aktuell. Stattdessen wurde der Anschluss ans Fernwärmenetz kräftig beworben.“ Döring ärgert sich über die unzureichende Information der EVO: „Optionen wurden gar nicht benannt. Wir wollen einen Leerstand beseitigen, erhalten aber keine Hilfe.“

Die EVO baut das Fernwärmenetz seit Jahren in der Stadt aus und investierte viele Millionen Euro. Viele EVO-Kunden sind seitdem beim Heizen umgestiegen, von Gas auf Fernwärme. Dass man Kunden aber zum Umstieg dränge, weist EVO-Sprecherin Birgit Konopatzki zurück. Sie erklärt: „Um dieses Ladenlokal an das Gasnetz anzuschließen, fehlen rund 30 Meter Leitung, die verlegt werden müssten.“ Von enormen Kosten spricht Konopatzki, auch von notwendigen Straßensperrungen.

Suche nach alternativen Standort

Den Vorwurf, die EVO verhindere die Ansiedlung eines Unternehmens, lässt sie vor diesem Hintergrund nicht stehen: „Der Aufwand, um diese Gasleitung zu verlegen, ist einfach zu hoch.“ Die EVO-Sprecherin bietet dem expansionswilligen Aachener Unternehmen eine Alternative an: „Die Firma könnte einen Gastank in den Hof stellen“, aus dem dann die Trockner des SB-Waschsalons betrieben werden.

Reiner Döring winkt ab: „Mit Gastanks arbeiten wir in anderen Filialen auch nicht, das ist für uns auf den ersten Blick keine Option.“ Mittlerweile habe er auch die Wirtschaftsförderung und Parteien angeschrieben. Lediglich die CDU habe sich aber bisher gemeldet. „Wir fangen jetzt an, nach einem alternativen Standort in der Nähe von Oberhausen zu suchen, der unternehmerfreundlicher ist“, schließt Reiner Döring.