Oberhausen. . So intensiv wie in der Redaktion wird der geplante Lückenschluss der Straßenbahnlinie 105 zwischen Essen-Frintrop und der Neuen Mitte auch auf der Facebookseite der WAZ Oberhausen diskutiert. Befürworter zählen gleich eine ganze Reihe von Vorteilen für beide Städte auf.
So intensiv wie in der Redaktion wird der geplante Lückenschluss der Straßenbahnlinie 105 zwischen Essen-Frintrop und der Neuen Mitte auch auf der Facebookseite der WAZ Oberhausen diskutiert. Viele Leser stimmen für die Bahn.
Gleich mehrere Gründe zählt Stefan Bolinski auf: „Eine zusätzliche Linie auf Oberhausener Stadtgebiet, Verbindung der Hauptbahnhöfe Essen und Oberhausen, bessere Anbindung an Centro und Gewerbegebiet, dadurch Entlastung der Straßen und Parkhäuser, kein lästiges Umsteigen, mehr Fahrgäste und Besucher und dadurch höhere Umsatzzahlen.“
Gianni Virgallita ergänzt, dass der Anschluss ans Essener Straßenbahnnetz genutzt werden kann, um neuere Essener Trams auf der zuletzt störungsanfälligen Mülheimer Gemeinschaftslinie 112 einzusetzen. „Die Taktung ist heute so miserabel, weil die Stadt Mülheim es über Jahrzehnte versäumt hat, die Thyssenbrücke zu sanieren“, kritisiert er. Auch für Berufspendler sei die neue 105 attraktiv, fügt Jenne Knaup an, denn die neue Tram verbinde Sterkrade und den Hauptbahnhof direkt mit der Essener City und den dortigen Wirtschaftsunternehmen.
Kritik am Bürgerentscheid
Bei all den Vorteilen versteht Melanie Stumm die Vorsicht in Oberhausen nicht: „In anderen Ruhrgebietsstädten ist es total normal, dass die Nachbarstädte per Bahn miteinander verbunden sind.“ Klaus-Peter Rozman hält nicht viel vom Bürgerentscheid: „Wenn man sich nicht traut, fragt man den Bürger. Baut endlich und entwickelt diese Stadt endlich.“
Bevor sich Horst Hupperich festlegt, will er wissen, wie sich die jährliche 400.000-Euro-Belastung der Stoag auf das Liniennetz auswirkt. „Wird es noch weiter ausgedünnt, um diese Belastung zu stemmen, oder in welcher Form will die Stoag diese nicht unbeträchtliche Belastung gegenfinanzieren?“ Das fragt sich auch David Wölm, der das „miserable Netz der Stoag“ beklagt.
Tim Heidefeld stellt klar, dass die Fördergelder, die beim Bahnbau von Bund und Land kommen, zweckgebunden sind, also nicht in andere Projekte investiert werden. „Ich kann als ehemaliger Oberhausener nicht verstehen, dass dieses sinnvolle Projekt in Frage gestellt wird.“ Allerdings sollten auch Essener zum Ausbau befragt werden: „Dass man sie bei dieser Entscheidung außen vor lässt, ist ungefähr so, als ließ man allein die Sterkrader über eine Zukunft der Fronleichnamskirmes entscheiden.“
Rigoros ist da Ferdinand Tegeler: „Insgesamt ist diese Bahn verzichtbar. Nur, wenn wir es nicht machen, wird die Kohle woanders versenkt.“