Oberhausen. Karikaturen des Zeichners Heiko Sakurai und eine Lesung nehmen Glauben und Kirche ins Visier.
Karikaturen und Texte zum Thema Religion und Satire stellt die Christus-Kirchengemeinde in einer Ausstellung und einer Lesung im Rahmen ihres 150. Jubiläums vor. Gewürdigt wird Satirisches rund um Glauben und Kirche, von WAZ-Karikaturist Heiko Sakurai fürs Auge und von Jürgen Hinninghofen als literarische Leckerbissen ausgewählt.
„Wie weit darf man gehen? Was ist erlaubt und was geht zu weit und beleidigt Menschen? Fragen, die nicht erst gestellt werden, seitdem die Mohammed-Karikaturen 2005 in einer dänischen Zeitung erschienen und eine weltweite Diskussion auslösten. Auch Ereignisse rund um die christlichen Kirchen werden in Zeitungen und Zeitschriften von Zeichnern immer wieder in Wort und Bild kritisch beleuchtet und zur Diskussion gestellt.
Passend zur 150-jährigen Comic-Geschichte in Deutschland, die zur Zeit in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen erzählt wird – Hinninghofen: „Dort lese ich im Dezember“ –, betrachtet die Veranstaltung der Christuskirche, wie Autoren Glaubensfragen auf die Schippe nehmen und zeigt eine Auswahl gezeichneter Kommentare von Heiko Sakurai an zwei Wänden. Pfarrerin Ilona Schmitz-Jeromin: „Glaube ohne Humor ist starr, über sich selbst zu lachen, ist total wichtig. Wir brauchen Kritik, nur daran wachsen wir.“
Ein passionierter Vorleser
Ausstellungseröffnung ist am Donnerstag, 18. September, um 18.30 Uhr, der Star-Zeichner ist anwesend. Die Lesung mit Jürgen Hinninghofen findet am Freitag, 19. September, um 19 Uhr statt.
Hinninghofen, der sich selbst einen „Mundwerker“ nennt, da er nicht Autor, sondern ein passionierter Vorleser ist, hat sowohl Texte entdeckt, die zum Schmunzeln anregen als auch welche, die sehr nachdenklich stimmen. Bissiges und Witziges von Tucholsky, Kästner, Brecht aber auch von unbekannteren Autoren bringt er zu Gehör, darunter Susanne Hermanns Kurzgeschichte „Kommullion“, die erzählt, wie eine Mutti ihre Chantal zur Erstkommunion anmelden will und versehentlich bei den Evangelen landet.
Die Ausstellung ist am Samstag, 20. September, von 10 bis 14 Uhr und Sonntag, 21. September, von 11 bis 14 Uhr geöffnet.