Oberhausen. Zwölf Millionen Euro sollen Oberhausen-Osterfeld – zu 80 Prozent finanziert aus Landesmitteln – zugute kommen. Die Steuergelder sollen die Lebensqualität im Stadtbezirk erhöhen und Probleme lösen. Ein neues, aufgestocktes Stadtteilbüro gehört dazu und kommt 2015.
In den kommenden zehn Jahren sollen in den Stadtbezirk Osterfeld bis zu zwölf Millionen Euro an Steuergeldern fließen – 80 Prozent davon kommen vom Land NRW. Das Gebiet Eisenheim/Heide, Rothebusch, Osterfeld-Mitte/Vonderort und Vondern/Osterfeld Süd wird dazu in das Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Ziel ist es, die Lebensqualität der Menschen in den Bereichen Wohnen, Verkehr, Kultur bis hin zur Jugendarbeit und zum Klimaschutz zu verbessern.
In der Bezirksvertretung Osterfeld haben nun alle Fraktionen die politischen Weichen zugunsten dieses Programms gestellt. Das Projekt ist auf einen Zeitraum von sieben bis zehn Jahren angelegt und wird als zentralen Ankerpunkt ein Stadtteilbüro beinhalten.
Dieses Büro soll die Wege zu einem Ansprechpartner bei Problemen und Anliegen in Osterfeld deutlich verkürzen. Bisher mussten die Bürger für vergleichbare Fragen bis zum Technischen Rathaus nach Sterkrade fahren. Vier neue Stellen sollen im Stadtteilbüro eingerichtet werden. Eine externe Besetzung ist nötig, da nur so die finanzielle Förderung fließt.
Mellis kritisiert Versäumnisse
Stefan Zimkeit (SPD) betonte für die SPD-Fraktion die „positiven Ergebnisse“ und Erfahrungen aus dem Programm „Soziale Stadt“ für das Knappenviertel in Alt-Oberhausen. Osterfeld hätte strukturell gar noch bessere Startvoraussetzungen.
Karl-Heinz Mellis (BOB) begrüßt zwar das Programm, sieht aber zeitliche Versäumnisse: „Der Bericht zum Stadtteil Osterfeld zeigt, wie es im Vorfeld nicht geschafft wurde, Probleme vor Ort zu lösen.“ Damit meinte der BOB-Fraktionschef den Pflegebedarf des Olga-Parks, Leerstände und mangelnde Stadtkernbelebung. Auch kritisierte Mellis, dass nicht rechtzeitig ein Innenstadt-Manager für Osterfeld eingesetzt wurde. Dem widersprach Zimkeit in der Sitzung deutlich: „Osterfeld ist kein Slum, sondern ein lebenswerter Stadtteil.“ Für Denis Osmann (CDU) ist besonders wichtig, künftig unkomplizierter die Fragen der Osterfelder Bürger zu lösen.
Mit den Fördermitteln sollen zunächst Fassaden- und Innenhöfe verbessert werden, ein Verfügungsfonds aufgebaut und letztlich das Stadtteilbüro angemietet und eingerichtet werden. Dafür sind für das Jahr 2015 rund 680 000 Euro vorgesehen. „Die konkreten Projekte werden dann mit den Bürgern erarbeitet“, sagt SPD-Fraktionschef Wolfgang Große Brömer.
Bei einer Stadtteilmesse wurden bereits Vorschläge für Verbesserungen im Stadtteil gesammelt. Im Herbst soll noch eine Zukunftswerkstatt für Bürgerideen folgen.