Oberhausen. Der Oberhausener Ratsherr und Kreishandwerksmeister Jörg Bischoff und seine Ehefrau wurden in der Nacht zum 10. September von einem Einbrecher im Schlaf überrascht. Der Unbekannte entwendete Geldbörse und Schmuck. Bischoff verfolgte den Täter, dem aber gelang die Flucht. Die Polizei ermittelt.

Es war die quietschende Schlafzimmertür, die Ratsherr und Kreishandwerksmeister Jörg Bischoff in der Nacht zum Donnerstag gegen 3 Uhr in seinem Haus an der Bromberger Straße in Sterkrade aus dem Schlaf riss.

Doch statt der von ihm erwarteten Ehefrau Heidi stand ein wildfremder Mann vor ihm. Maskiert mit einer Sturmhaube – und auf Beute aus. Bischoff: „Es war wie im Film ,Über den Dächern von Nizza’ – nur ganz real.“ Er habe sich relativ schnell vom ersten Schrecken erholt, sei aus dem Bett gesprungen und hinter dem Einbrecher hergelaufen: „Er war sehr schmächtig, nur etwa 1,60 Meter groß, aber sehr wendig, wie ein Kind oder Jugendlicher.“

Einbrecher ist durch Küchenfenster eingestiegen

Die Verfolgung ging hinunter ins Erdgeschoss. Hier kam es zur Begegnung mit Heidi Bischoff; ihr drohte der Flüchtende mit Fäusten, sagt Bischoff. Seine Frau sei am Abend auf der Couch im Erdgeschoss eingeschlafen, er sei irgendwann nach oben ins Schlafzimmer gegangen: „Heidi hat unten so tief geschlafen, dass sie gar nicht mitbekommen hatte, dass jemand eingestiegen war. Erst das Gerenne im Haus weckte sie.“ Sie habe trotz der Maske gesehen, dass der Eindringling braune Augen hat.

Der Unbekannte entkam in den Garten und durch eine Brombeerhecke – jetzt in Begleitung eines Komplizen, der offenbar draußen Schmiere gestanden hatte.

Jörg Bischoff stellte fest, dass der Einbrecher durch ein auf Kipp stehendes Küchenfenster, vor dem Blumenkästen standen, eingestiegen war: „Die Vasen auf der Fensterbank hat er auf die Erde gestellt, damit sie nicht kaputt gehen.“

Schmuck und Geldbörse gestohlen

Der Unbekannte erbeutete Schmuck und Geldbörsen. Bislang fehlt von ihm jede Spur. Polizeisprecher Andreas Wilming-Weber: „Die Ermittlungen laufen. Wir prüfen, ob es im Umfeld Einbrüche gab und wenn ja, wie die Täter vorgegangen sind. So können wir Rückschlüsse ziehen.“ Die Ermittler bitten um Zeugenhinweise: 82 60.

Ein so dreistes Vorgehen sei die Ausnahme, so Wilming-Weber: „Die Täter scheuen die Konfrontation, steigen meist tagsüber ein, wenn niemand da ist.“ Sollte es doch – wie hier – zur Konfrontation kommen, „sollten sich Opfer oder Zeugen nie in Gefahr bringen, sondern sich möglichst viele Details einprägen und die 110 wählen.“ Um das Einbruchsrisiko zu minimieren, rät er: „Keine Gelegenheiten bieten. Ein auf Kipp stehendes Fenster ist eine solche Gelegenheit.“ Bischoff: „Ich hoffe, dass wir uns in unserem Haus jetzt noch sicher fühlen können.“