Oberhausen. Einbrecher steigen häufiger in Mehrfamilienhäuser ein als in Reihen- oder Einfamilienhäuser. Um den Tätern das Eindringen in die Wohnungen ihrer Mieter künftig zu erschweren, haben die Arbeitsgemeinschaft Oberhausener Wohnungsgenossenschaften und die Polizei eine Vereinbarung geschlossen.
Einbrecher steigen häufiger in Mehrfamilienhäuser ein als in Reihen- oder Einfamilienhäuser. Der Grund: Mietwohnungen sind oft schlechter gesichert als Eigenheime. Um den Tätern das Eindringen in die Wohnungen ihrer Mieter künftig zu erschweren, haben die Oberhausener Polizei und die Arbeitsgemeinschaft Oberhausener Wohnungsgenossenschaften gestern eine Kooperationsvereinbarung geschlossen, die zahlreiche Maßnahmen vorsieht. Es ist die erste ihrer Art in Oberhausen.
Die Genossenschaften verpflichten sich, bei der Planung von Neubauten sowie bei Renovierungen und Sanierungen das Thema Sicherheit stärker zu berücksichtigen. Für den finanziellen Mehraufwand ist kein eigener Etatposten vorgesehen, aber über die neuen Standards würden die Sicherheitsaspekte zum Tragen kommen.
Gemeinsames Gütesiegel
Olaf Rabsilber, Vorsitzender der AG, nennt Beispiele: „Türschlösser, Fenster, Haussprechanlagen.“ Zur engen Kooperation mit der Polizei gehöre auch, dass sich Beamte die Wohnanlagen anschauen, Zugänge, mögliche Schwachstellen und Angsträume feststellen und ihre Einschätzungen an die Unternehmen weitergeben sowie Veränderungsvorschläge für besonders von Einbrüchen betroffene Gebiete machen, wie die Leiterin des Bereichs Prävention und Technik, Ute Craemer, erklärte.
Zudem soll die Information der Mieter ausgebaut werden. Auch will man ein gemeinsames Gütesiegel für neue und sanierte Wohnungen entwickeln.
"Zwei von fünf Einbruchsversuchen scheitern"
Natürlich können nicht kurzfristig alle 10.500 Wohnungen der fünf Genossenschaften moderne Sicherheitsstandards erhalten. Im Fokus stehen neben Neubau- und Sanierungsobjekten die rund 800 bis 900 Wohnungen im Jahr, bei denen es Aus- beziehungsweise Einzüge gibt.
Und was ist mit den zigtausend Wohnungen, die nicht den fünf Genossenschaften gehören? „Andere Wohnungsunternehmen können mit ins Boot kommen“, erklärte Polizeipräsidentin Kerstin Wittmeier.
Auch wenn die Zahl der Wohnungseinbrüche in der ersten Hälfte dieses Jahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um über 37 Prozent zurückging und die Aufklärungsquote fast 30 Prozent beträgt, bleibe es das Top-Thema – und es bestehe auch weiterhin Handlungsbedarf, meinte Wittmeier. Dass sich der Einbau von Sicherheitstechnik und die Aufklärung der Bevölkerung lohnt, kann sie anhand aktueller Zahlen belegen: „Zwei von fünf Einbruchsversuchen scheitern.“ Dieses Ergebnis will man noch steigern.