Oberhausen. . In einer großen Aktion ging die Oberhausener Polizei wieder gegen Wohnungseinbrecher vor. Bei Verkehrskontrollen wurde gezielt nach verdächtigen Fahrzeugen Ausschau gehalten. Aber auch Bürger erhielten wichtige Informationen, wie sie sich schützen können.
Eine Stadt wehrt sich. Die Polizei und alle Bürger machen gemeinsam mobil gegen Wohnungseinbrecher. Das ist erklärtes Ziel der Ordnungshüter. Am Dienstag ging die Polizei wieder offensiv gegen Einbrecher vor - mit gezielten Verkehrskontrollen im gesamten Stadtgebiet. Gleichzeitig forderten Polizisten aber auch Bürger auf, wachsam zu sein und ihr Eigentum zu schützen.
Bürger wählen immer öfter die 110
Am festen Kontrollpunkt Mülheimer Straße erzählt Polizeisprecher Tom Litges, wie erfolgreich die Arbeit des Polizeipräsidiums derzeit im Kampf gegen die Einbrecher ist. In ganz NRW gingen die Einbruchszahlen zurück, in Oberhausen am stärksten. Und das liegt auch daran, dass Bürger immer öfter die 110 wählen, wenn sie Verdächtiges bemerken. Litges: „Allein Anfang des Jahres haben wir 20 Einbrecher auf frischer Tat erwischt, weil uns Bürger angerufen haben.“
Aber auch bei der Polizei geht man im Kampf gegen den Wohnungseinbruch behördenübergreifend vor. „Wir arbeiten alle zusammen, Streifen- und Verkehrspolizisten und die Kriminalpolizei“, sagt Tom Litges. Das täten sie immer. Das tun sie auch wieder am Dienstag bei der großen Kontrollaktion.
Da werden Fahrzeuge an den Straßenrand gewunken. Autos mit holländischen Nummernschildern, aber auch Oberhausener und immer wieder Transporter. Die meisten Wagen dürfen rasch weiter fahren. „Die Kollegen entwickeln ein Gespür dafür, wer zu unserem Klientel gehören könnte“, sagt Hauptkommissar Roland Klink vom Verkehrsdienst.
Ein angehaltener Transporter-Fahrer amüsiert sich. „Wir bearbeiten Einbruchschäden“, sagt er über das Unternehmen, für das er unterwegs ist. Und dass sie immer viel zu tun hätten. Einen Polizeieinsatz wie diesen jetzt begrüßt er aber.
„Wir möchten die Reisewege erkennen"
Kollegen von einer mobilen Verkehrskontrolle erzählen später, sie hätten ein verdächtiges bulgarisches Auto angehalten. Einer der Fahrzeuginsassen sei sogar schon bei Bandendiebstählen in Erscheinung getreten. Aktuell liege gegen den Mann jedoch nichts vor. Auch dieses Auto durfte weiterfahren.
Aber der Polizei kommt es bei einer großen Aktion wie dieser auch nicht in erster Linie darauf an, Einbrecher festzunehmen. „Wir möchten die Reisewege erkennen, festhalten, wer mit welchem Fahrzeug unterwegs ist, wo die Einbrecher herkommen, wer ihnen hier hilft“, sagt Tom Litges. So gebe es Wohnungen, in denen die Täter schlafen könnten. Oder sogenannte Scheinhalter, auf die mehrere Fahrzeuge zugelassen wären, nur zum Zweck sie Einbrechern vor Ort zur Verfügung zu stellen. Alle bei der Aktion gesammelten Daten werden später zusammengeführt, bearbeitet und weitergeleitet.
750 Flyer verteilt
Ganz schön viel Arbeit hatten bereits am Dienstag auch die Mitarbeiter vom Kommissariat Vorbeugung. Sie warfen „Riegel vor!“-Karten in unvorsichtig auf Kipp gestellte Fenster. Sie schellten aber auch bei Bewohnen an. So erzählt eine Seniorin Hauptkommissar Jörg Schulz: „Wenn wir weggehen, gucken wir immer alle Fenster nach.“ Viele Leute tun das aber nicht. Oder sie sichern ihre Wohnungstüren nicht richtig. Schulz: „Es gibt ein Haus, da sind alle drei Dachgeschosswohnungen aufgebrochen worden.“ Überhaupt würde er viele Häuser kennen, in denen tagsüber nie einer Zuhause sei. „Wenn sie als Einbrecher da erst mal drin sind ...“, sagt Schulz.
Wer sich jetzt überlegt, ich könnte auch in den Schutz vor Einbrechern investieren, die Polizei berät. Termine können unter der Telefonnummer: 826-4511 abgesprochen werden.
Insgesamt hat die Polizei 117 Fahrzeuge und 184 Personen überprüft. Dabei ging den Beamten eine Person ins Netz, die per Haftbefehl gesucht wurde.