Oberhausen. Zweimal innerhalb von anderthalb Jahren wurde bei Familie Z. in Oberhausen eingebrochen. Die Täter ließen sich auch von Gittern und Alarmanlage nicht abschrecken. Die Betroffenen sind verzweifelt und wissen nicht mehr, wie sie sich noch schützen sollen.
„Ich weiß wirklich nicht mehr, was wir noch machen sollen, um uns zu schützen“, sagt Frau Z. (Name der Redaktion bekannt). Zwei Mal innerhalb von knapp anderthalb Jahren wurde ihre Familie Opfer von Einbrechern. Beim ersten Einbruch schlugen die Täter das Fenster der gut gesicherten Terrassentür ein, beim zweiten Mal hebelten sie das Gitter eines Kellerfensters aus der Wand. Die Alarmanlage ging zwar los, doch die Einbrecher hatten noch Zeit, Kamera und iPad zu stehlen. Mindestens vier weitere Einbrüche gab es noch bei anderen Anwohnern der Teutstraße in Osterfeld. „Vier Tage nach uns wurde bei einem Nachbarn eingebrochen, am helllichten Tag, während der Mann schlief.“
Vorwürfe gegen die Polizei, dass zu wenig gegen Einbrüche getan werde, will Frau M. nicht erheben, sie weiß, dass deren Möglichkeiten begrenzt sind. Die Oberhausener Beamten hätten sich auch durchaus gekümmert, sich Straße und Grundstücke in dieser Woche noch mal genau angeschaut und verstärkte Streifenfahrten versprochen. „Wir liegen nahe der A 42. Vielleicht sollten generell auf den Autobahnen öfter mal Kontrollen durchgeführt werden.“
Drei Meter hoher Zaun?
Dass die Tipps der Polizei ihren Sinn haben – Fenstersicherungen einbauen, Fenster geschlossen zu halten, Eingangstüren mit einem Riegel versehen, während des Urlaubs den Briefkasten von Nachbarn leeren lassen, verdächtige Personen melden –, will sie nicht abstreiten, aber: „Wirklich genützt hat es ja auch nichts. Muss denn jeder erst einen drei Meter hohen Zaun um sein Grundstück errichten? Das kann es ja wohl nicht sein.“
Sorge bereitet ihr, dass Einbrecher nicht davor zurückschrecken, tagsüber in eine Wohnung einzusteigen, auch wenn jemand zu Hause ist. Frau Z. mag gar nicht daran denken, was geschehen könnte, wenn ihre Kinder dann allein zu Hause wären. „Und sie schlagen, wie bei uns geschehen, sogar Scheiben ein“, was ja nicht ganz geräuschlos vor sich gehe. „Die Einbrecher benutzen zudem schweres Werkzeug. Vielleicht steht ja plötzlich jemand mit einer Pistole in der Hand vor einem.“
Auswirkungen auf die Psyche der Opfer
Neben dem Verlust von Eigentum, der immerhin von der Versicherung erstattet wird – „Aber wie oft zahlt die noch, wenn bei einem mehrfach eingebrochen wird?“ – und dem nicht unerheblichen Aufwand für nachträgliche Sicherungsmaßnahmen haben Wohnungseinbrüche auch Auswirkungen auf die Psyche der Opfer: „Man hat Angst, wenn man nach Hause kommt, dass vielleicht jemand im Keller ist. Das Handy hat man immer griffbereit. Im Urlaub ist man innerlich unruhig. Alles Dinge, die einen belasten“, sagt Frau Z.
Einen Wunsch hat sie an die Polizei. „Mehr Verständnis für beunruhigte Bürger.“ Sie habe schon mal Autos gemeldet, die nachts auf dem benachbarten Friedhofsparkplatz standen. „Ich hatte das Gefühl, den Beamten interessierte das nicht wirklich. Der dachte eher, jetzt ruft die schon wieder an.“