Oberhausen. Angefangen hat alles mit dem Wunsch seines Sohnes, sich zu Karneval als Star-Wars-Charakter zu verkleiden. Seitdem bastelt Christoph Ruiters Kostüme aus den Kultfilmen nach und tut damit auch noch Gutes. So besucht der Oberhausener mit seinem Fan-Klan beispielsweise ein Kinderhospiz.

Ein Blick in Christoph Ruiters Wohnzimmer reicht, um seine Leidenschaft zu erkennen. In Regalen und auf Kommoden stapeln sich Fanartikel aus den Star Wars-Kult-Filmen. Als erstes fallen aber die lebensgroßen Rüstungen an der Regalwand ins Auge. Christoph Ruiters baut seit 2012 die Kostüme aus seiner Lieblingsfilmreihe nach.

Stolz präsentiert Ruiters seine gebastelten Rüstungen. Zwei hat er für sich angefertigt, jeweils eine für Freundin, Tochter und Sohn. „Im Internet sind solche Kostüme nicht unter 600 Euro zu kaufen. Mit ein bisschen Suchen kann man sich sein eigenes für knapp 200 Euro selbst basteln.“ Die Geschichten rund um eine weit entfernte Galaxie mit modernen Rittern und außerirdischen Wesen haben Ruiters schon in seiner Kindheit fasziniert. „Als Kind habe ich mit den Star Wars-Actionfiguren gespielt.“

Alte Snowboardhelme für den Kopfschutz

Ruiters bastelt Mandalorianer-Kostüme. Im Star Wars-Universum sind die Mandalorianer unabhängige Kopfgeldjäger mit individuellen Rüstungen.

Mit dem Wunsch des Sohnes, sich an Karneval als Star Wars-Charakter zu verkleiden, hatte alles angefangen. Seitdem lässt den Bastler das Hobby nicht mehr los. Im Internet sucht Ruiters nach Anleitungen, kauft im Baumarkt Hartschaumplatten und formt sie nach seinen Vorstellungen. „Das geht ganz einfach mit Wärme. Entweder im Backofen oder auch Mal über dem Toaster.“ Aus alten Snowboardhelmen wird der Kopfschutz der Fantasykrieger gebastelt.

Beim Sommerfest vom Kinderhospiz

Wenn alles fertig ist, macht sich seine Gruppe auf zum „Troopen“. So wird das Besuchen von Veranstaltungen in der Fachsprache genannt. Oder wie Christoph Ruiters scherzhaft dazu sagt: „Plastik spazieren führen.“

Ruiters und sein Klan besuchen zum Beispiel das Sommerfest vom Kinderhospiz. „Die Kinder haben einen Riesenspaß. Bei vielen unserer Aktionen geht es um wohltätige Projekte.“

Kreativität steht an erster Stelle

Wenn Ruiters nicht gerade bastelt oder troopt, arbeitet er im LVR-Klinikum in Essen als Krankenpfleger. Seine Kollegen wissen natürlich von seinem Hobby. „Die bringen für meine Kostüme schon mal alte Lederjacken mit“, sagt Ruiters.

Und auch sonst lässt sich der 41-Jährige von dem inspirieren, was er im Alltag findet. Da werden schon mal aus Staubsaugerschläuchen und Rohren vom Sperrmüll futuristische Gewehre gebaut.

Kreativität steht für Ruiters an erster Stelle. Und auch, wenn er sich vorstellen kann, gebaute Rüstungen zu verkaufen, selbstständig machen möchte er sich damit nicht. „Die Kostüme sind in erster Linie für mich. Mir ist es wichtig, dass es ein Hobby bleibt.“