Oberhausen. . Der Zahnmedizinische Dienst des städtischen Gesundheitsamts hat seinen Jahresbericht 2013 vorgelegt: 12.555 Kinder und Jugendliche wurden untersucht. Ergebnisse in jeder Einrichtung verschieden. 14 von insgesamt 37 Grundschulen erzielten schlechte Befunde.

Ihr Ziel ist klar: Alle Oberhausener Kinder und Jugendliche vom Kita-Alter bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr zu erreichen, um durch frühzeitige Aufklärung und Vorbeugung für Mundgesundheit vom ersten Milchzahn bis zum bleibenden Gebiss zu sorgen.

Dafür sind zwei Kinder- und Jugendzahnärzte samt Helferinnen sowie sechs zahnmedizinische Prophylaxefachkräfte – das Team des Zahnmedizinischen Dienstes des Oberhausener Gesundheitsamts – ganzjährig an Kitas und Schulen im Einsatz. 79 Prozent aller Kinder und Jugendlichen im entsprechenden Alter wurden im vergangenen Jahr zahnmedizinisch untersucht, mit praktischen Übungen zur Zahngesundheit konnten sogar 94 Prozent erreicht werden. Das geht aus dem Tätigkeitsbericht des Zahnmedizinischen Dienstes 2013 hervor, der jetzt vorgestellt wurde.

Nicht alle werden erreicht

Rund 16.000 regelmäßig zu betreuende Kinder sind ihre „Kundschaft“. Davon konnten insgesamt 12.555 Kinder und Jugendliche im vergangenen Schuljahr zahnärztlich untersucht werden. Dass man nicht alle erreicht, liege vor allem daran, dass in den Kitas nicht immer alle angemeldeten Kinder auch täglich da sind. Bei den Schülern ist die Untersuchtenquote deshalb deutlich höher.

Was die beiden Zahnärzte beim Blick in die Münder zu sehen bekommen, kann sich im Gesamt-Ergebnisse von Schule zu Schule, von Kita zu Kita recht deutlich unterscheiden: „Die Sozialstruktur des Umfeldes spielt eine große Rolle – insbesondere, was frühkindliche Karies angeht“, sagt Zahnärztin Dr. Ursula Nechita, Sachgebietsleiterin des Zahnmedizinischen Gesundheitsdienstes.

Besuch im „Karies-Tunnel“ 

Von den insgesamt 37 Grundschulen waren die Befunde an 14 Schulen im Schnitt so schlecht, dass dort mehr als die Basisprophylaxe von zwei Besuchen im Jahr nötig ist – an neun Grundschulen sogar so schlecht, dass die Prophylaxefachkräfte vorerst vier Mal pro Schuljahr vorbeischauen, um die Mundgesundheit der Kinder zu fördern.

An den Gymnasien dagegen sei es um die Zahngesundheit der Fünft- und Sechstklässler im Schnitt so gut bestellt, dass derzeit überhaupt keine Gruppenprophylaxe nötig ist.

Als besonders wirksame Karies-Vorbeugung habe sich in den vergangenen Jahren die Zahnschmelzhärtung durch Auftragen eines Fluoridlackes auf die bleibenden Zähne erwiesen: 5635 Grundschulkinder wurden – mit Zustimmung der Eltern – damit behandelt, 373 Kita-Kinder, 534 Förderschüler und 1708 Schüler der weiterführenden Schulen.

"Je früher wir die Kinder erreichen, desto besser"

Wenn das Team des zahnmedizinischen Dienstes nicht in Schulen und Kitas unterwegs ist, gibt’s auch schon mal Gegenbesuche – von Kita- oder Grundschulgruppen, die ins Gesundheitsamt an der Tirpitzstraße kommen: Spielerisch lernen sie dort einiges über zahnschonende Ernährung, übers richtige Zähneputzen – und können im nachgestellten Untersuchungsraum schon mal ohne Angst alles kennenlernen, was ihnen beim Zahnarztbesuch begegnen könnte, oder im „Karies-Tunnel“ bei Schwarzlicht Zahnbeläge sichtbar machen.

„Je früher wir die Kinder erreichen, desto besser“, sagt Dr. Ursula Nechita, die festgestellt hat, dass es – auch dank der Fluoridbehandlung – bei den bleibenden Zähnen einen deutlichen Rückgang der Kariesraten gebe, bei den Milchzähnen dagegen manches im Argen liege. Deshalb denke das Team gerade darüber nach, ein Angebot für Eltern mit ganz kleinen Kindern zu entwickeln.