Monrovia. Nach der Flucht von Ebola-Patienten aus der Quarantänestation eines Krankenhauses herrscht in der liberischen Hauptstadt Chaos. Bis zu 30 Kranke sollen die Station in West Point verlassen haben. In westafrikanischen Land Liberia wütet die Epidemie mitunter am heftigsten. 413 Menschen starben.
Nach der Flucht von mindestens 17 Ebola-Patienten in Liberia herrscht in Teilen der Hauptstadt Monrovia Chaos. Die örtliche Zeitung "Front Page Africa" berichtete am Montag sogar von bis zu 30 Kranken, die die Quarantänestation im dicht besiedelten Slum West Point verlassen haben. "Während ich spreche, ist die Polizeistation menschenleer. In West Point gibt es im Moment keine Sicherheit", wird Bewohner Moses Teah von dem Blatt zitiert. Ebola-Kranke seien zur weiteren Versorgung von Bewohnern der Armensiedlung mit nach Hause genommen worden.
Die Situation in West Point war eskaliert, als eine aufgebrachte Menge am Samstag das Krankenhaus mit der Quarantänestation gestürmt hatte. Zuvor hatte das Gesundheitsministerium des Landes angekündigt, den gesamten Slum unter Quarantäne zu stellen. In Liberia wütet die Ebola-Epidemie mit am heftigsten: In dem westafrikanischen Land starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bis zum 13. August 413 Menschen an der Krankheit. (dpa)