Monrovia/Genf. Mehr als 1000 Tote sind inzwischen gemeldet, doch die Ebola-Epidemie hält unvermindert an. Immer wieder fordern Experten, vorhandene, aber kaum getestete Wirkstoffe einzusetzen. Liberia soll nun als erstes afrikanisches Land das Mittel “ZMapp“ erhalten.
Als erstes afrikanisches Land soll Liberia das noch nicht zugelassene Ebola-Mittel "ZMapp" einsetzen. Mehrere Dosen des experimentellen Medikaments sollten noch in dieser Woche nach Liberia gebracht und für selbst erkrankte Ärzte verwendet werden, berichtete der US-Sender CNN am Dienstag. Liberias Präsidentin Ellen Johnson Sirleaf hatte am Montag bei einem lokalen Radiosender ein leidenschaftliches Plädoyer für eine solche Hilfe aus den USA gehalten. Das Weiße Haus und die US-Zulassungsbehörde FDA hätten zugestimmt, hieß es bei CNN.
"ZMapp", ein zuvor nur an Affen getestetes Mittel, war bei zwei mit Ebola infizierten US-Amerikanern sowie bei einem Spanier eingesetzt worden. Alle drei Helfer sollen auf dem Weg der Besserung sein, wobei nicht sicher ist, ob dies auf "ZMapp" oder die intensivmedizinische Betreuung zurückgeht. Unklar sind zudem noch die möglichen Nebenwirkungen des Präparats.
Viele neue Todesfälle
Die von Ebola betroffenen Länder Guinea, Liberia, Sierra Leone und Nigeria haben inzwischen mehr als 1800 bestätigte und Verdachtsfälle an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldet, mehr als 1000 Menschen starben. Vor allem in Liberia hatte es in den vergangenen Tagen viele neue Todesfälle gegeben.
In Genf berieten am Montag Medizin-Ethiker mit Experten der WHO über einen möglichen Einsatz von experimentellen Wirkstoffen wie "ZMapp" im Epidemie-Gebiet. Ergebnisse sollten am Dienstagnachmittag bei einer Pressekonferenz vorgestellt werden. (dpa)