Oberhausen. Das Technologiezentrum (TZUI) vermittelt Firmen eine Kooperation mit Studenten der Hochschule Arnheim-Nimwegen. Wirtschaftsabsolventen untersuchen Chancen im Nachbarland. “Fünf Unternehmen machen bereits mit“, freut sich TZU-Geschäftsführer Klaus Lerch. Er sucht aber noch weitere Partnerfirmen.
Höchstens die Fahrtkosten, eventuell einige Übernachtungen und natürlich etwas Zeit für die jungen Forscher – das müssen mittelständische Unternehmer aufbringen, wenn sie auf das jüngste Angebot des Technologiezentrums Oberhausen (TZU) eingehen. Sie können dann mit Hilfe von Studenten der Hochschule Arnheim-Nimwegen (HAN) ihre Chancen auf dem niederländischen Markt abklären lassen.
„Fünf Unternehmen machen bereits mit“, freut sich TZU-Geschäftsführer Klaus Lerch. Er sucht aber weitere Partnerfirmen, die den niederländischen Markt für ihre Produkte ins Visier nehmen wollen. Ein Semester lang stellen angehende Absolventen des Studiengangs Small Business & Retail Management ihre Zeit dann in den Dienst einer entsprechenden Untersuchung.
Völlig neue Probleme
Joop Verbrugh von der Fakultät für Ökonomie und Management der niederländischen Fachhochschule umreißt, welche Fragen dabei untersucht werden können: „Kann ich mein Produkt auf dem niederländischen Markt absetzen? Welche Konkurrenten gibt es? Wie sind die Distributionsstrukturen dort? Welche Faktoren beeinflussen die Rendite? Welche steuerlichen und sonstigen rechtlichen Rahmenbedingungen gibt es? Wie wirken sich kulturelle Unterschiede bei der Vermarktung aus?“
Die niederländische Hochschule bildet Führungskräfte für kleine und mittlere Unternehmen aus. „Diese Firmen“, sagt der Ökonom, „stehen heute vor völlig neuen Problemen“. Die Märkte würden sich rasant verändern. Eine langfristige Absatzplanung sei kaum noch möglich.
Kein großes Wachstum
Erfolg am Markt und Kundenzufriedenheit müssten daher ständig im Auge behalten werden. Oft würden die Märkte aber gar kein großes Wachstum mehr hergeben. Wie aber stellt man sich dann am besten auf? Wie geht man mit Rendite-Einbußen in der Kette vom Produzenten über den Groß- und Einzelhändler bis zum Dienstleister bei Auslieferung und Montage um?
Die niederländischen Studenten nutzen ihr siebtes und damit vorletztes Studiensemester, um die Bedeutung internationaler Zusammenarbeit kennenzulernen. Firmen, die dabei mitmachen, können ihre Chancen im Holland-Geschäft überprüfen lassen und die Hochschule selbst gewinnt wertvolle Einsichten in die Bedingungen dafür.
„Man hat ja“, sagt Joop Verbrugh, „als Unternehmer nur drei Möglichkeiten: Entweder man gründet Filialen oder man übernimmt andere Firmen oder man expandiert ins Ausland.“ Auf Letzteres ist die Kooperation mit dem Technologiezentrum Oberhausen ausgerichtet. „Es gibt wenige Autostunden von hier noch einmal einen Markt von der Größe Nordrhein-Westfalens“, erklären Verbrugh und Klaus Lerch.