Oberhausen. . Die neue private Uni in Oberhausen hat große Konkurrenz: Es gibt immerhin schon 16.000 Studienangebote bundesweit. Noch fehlen auch die Partnerfirmen für den dualen Bildungsgang. Doch EBC-Spitze ist optimistisch: „Der Markt ist groß. Ein Hamburger verspricht nicht nur, er liefert auch.“
Die Gründung einer Zweigstelle der privaten staatlich anerkannten Hamburger Wirtschafts-Fachhochschule EBC im Werksgasthaus stößt nicht überall auf Begeisterung. Die CDU-Opposition spottet, warum ausgerechnet die sonst so gegen Studiengebühren wetternde SPD über einen Touristik-Studiengang jubelt, der über 25.000 Euro Gebühren für drei Jahre kostet? „Ist die SPD nun für Luxus-Bildung?“, stichelt die lokale CDU-Führung, deren Landespartei sich stets für Studiengebühren an staatlichen Hochschulen einsetzte.
Natürlich hält die Linkspartei nichts von einer solchen Hochschule. „Dass die Stadt nun auf die private Elitenförderung setzt, lehnen wir strikt ab. Es kann nicht sein, dass in Schulen der Putz von der Decke bröckelt, während eine Privat-Uni von der Stadtspitze hofiert wird und Räume in den besten Gebäuden angeboten werden“, schimpft der Linken-Bundestagsabgeordnete Niema Movassat.
Noch keinen Partner gefunden
Ob der Start der von der politischen Führung in Oberhausen lang ersehnten akademischen Ausbildung für Touristikmanager schon ab Herbst gelingt, ist ohnehin nicht sicher. Bisher hat die EBC noch keinen Partner aus der Touristik- und Veranstaltungsbranche.
Gesucht werden Unternehmen, die bereit sind, junge intelligente Leute einzustellen, die drei Jahre lang zur Hälfte in der Firma mitarbeiten und zur Hälfte Theorie im Werksgasthaus genießen sollen. Die EBC verspricht als Dozenten Professoren mit Praxis- und Führungserfahrung in der Touristik-/Eventbranche, die in drei Jahren sofort einsatzfähige Führungsnachwuchskräfte ausbilden.
Ohne Bündnis-Partner kein duales Studium
„Wir stehen Gewehr bei Fuß, aber ohne Bündnis-Partner gibt es kein duales Studium“, sagen EBC-Marketingleiter Heiko Delventhal und Düsseldorfs EBC-Campusleiterin Margret Sitzler. Beide zeigen sich trotz beinharter Konkurrenz anderer privater Hochschulen im Ruhrgebiet und 16.000 bundesweit verschiedener Studienangebote äußerst optimistisch, in knapp fünf Monaten hier zu starten. Die EBC hat den Ausbildungsbedarf der Region genau analysiert. „Der Markt ist groß. Der Hamburger verspricht nicht nur, der liefert auch“, sagt Sitzler. Delventhal sieht das Duale Studium als Wachstumsmarkt. „Die Akademisierung der Gesellschaft nimmt zu, die Nachfrage nach der normalen betrieblichen Lehre nimmt ab.“ Die Betriebe wünschten ein Studium mit großem Praxisanteil.
Oberhausens Touristik-Manger Franz Muckel ist ebenfalls vom Erfolg des EBC-Studiums vor Ort überzeugt: „Drei Unternehmen haben mich schon gefragt, wann geht es endlich los?!“