Oberhausen. Sinkende Besucherzahlen und gekürzte Zuschüsse der Stadt machen dem Musikfest “Olgas Rock“ in Oberhausen zu schaffen. Auch Eintrittspreise könnten ein drohendes Aus des bisherigen Umsonst-und-draußen-Festivals nur schlecht abwenden. Wie es 2015 weitergeht, wird derzeit diskutiert.
Das drohende Aus des beliebten Umsonst-und-draußen-Festivals „Olgas Rock“ hat viele Musik-Fans geschockt. Nach dem Starkregen am Freitag kamen deutlich weniger Besucher als sonst in den Osterfelder Olga-Park. Wie geht es weiter mit dem Festival? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Wie funktioniert "Olgas Rock" und was bedeutet Umsonst-und-draußen?
Olgas Rock gehört zu den sogenannten Umsonst-und-draußen-Festivals. Es wird kein Eintritt erhoben, also muss das Freiluft-Festival auf anderen Wegen Geld einnehmen. Dies geschieht durch Sponsoren und den Verkauf von Festival-Fanartikeln wie Stoff-Bändchen, T-Shirts und CDs. Auch der Getränkeverkauf ist für die Planer wichtig. Die Stadt Oberhausen veranstaltet das Festival in Kooperation mit dem Verein zur Förderung der Rockmusik „Rocko“. Durch die klamme Haushaltslage sind Zuschüsse der Stadt jedoch begrenzt. Das Ziel der Festivals ist: ein Plus-Minus-Null.
Wie kann ein einziger verregneter Tag dem Festival denn so sehr zu schaffen machen?
Die Stadt musste ihre Zuschüsse zuletzt um 10.000 Euro kürzen. Dies galt für 2013 und gilt auch für 2014. Daher war das Festival schon vor dem verregneten Freitag samt Zuschauerschwund von mehr als der Hälfte in finanziellen Nöten. Die Ausfälle durch die Witterung haben dieses Problem gefährlich verschärft. So sehr, dass nun das Festival auf der Kippe steht.
Warum verlangt man denn nicht einfach einen Eintrittspreis?
Das ist grundsätzlich möglich, funktioniert aber nicht bei kleineren Eintrittspreisen. Wenn sich das Umsonst-und-draußen-Festival in eine kommerzielle Musiksause verwandelt, ändert sich die Kostenstruktur. Das fängt schon bei höheren Gema-Gebühren an. Außerdem ist mehr Personal nötig, das den Ticketverkauf organisiert und diesen dann beim Festival steuert. Auch die Bands verlangen in der Regel bei kommerziellen Festivals höhere Gagen. So würde ein bereits diskutierter moderater Eintrittspreis von etwa fünf Euro schnell durch Mehrkosten aufgefressen. Der Preis müsste also höher ansetzen und birgt dann aber das Risiko, dass das Festival dann vor allem von jüngeren Fans nicht mehr angenommen wird. Eine Verkleinerung des Festivals ist eine Möglichkeit, klappt aber ebenfalls nur in größeren Schritten.
Müssten nicht mehr Bierwagen aufgestellt werden, wenn der Getränkeverkauf so wichtig ist?
Die Veranstalter haben dies im Blick und in der Vergangenheit schon ausgebaut. Zu etwaigen Engpässen kommt es hauptsächlich bei den sehr stark besuchten Headlinern. Am Nachmittag wären, nach Bewertung der Macher, weitere Wagen überflüssig.
Wie geht es jetzt weiter?
Die Bilanz liegt Mitte der Woche vor. Alles läuft auf ein fünfstelliges Defizit hinaus. Hinter den Kulissen wird bereits diskutiert, da die Planungen für ein Festival 2015 schnell beginnen müssten.