21 000 Fans gehen am Freitag und Samstag nach der 15. Ausgabe von Olgas Rock mit einem guten Gefühl nach Hause. Doch Jubelstimmung möchte hinter den Kulissen nicht aufkommen. Das Festival ohne Eintrittspreis steht auf der Kippe. Ob es im kommenden Jahr auf dem Gelände der ehemaligen Landesgartenschau in Osterfeld weiter geht, ist völlig offen.

Knackpunkt ist, wie so oft, die Finanzierung: Es geht um eine ambitionierte fünfstellige Summe, die für künftige Festivals fehlen soll. „Olgas Rock“ wird in Zusammenarbeit von Stadt Oberhausen und dem Verein zur Förderung von Rockmusik „Rocko“ veranstaltet.

Die Stadt hatte sich immer wieder zum Festival bekannt, musste die Zuschüsse wegen klammer Kassen zuletzt aber um 10 000 Euro kürzen. Der Großteil des zweitägigen Festivals finanziert sich nun über Sponsoren und den Getränkeverkäufen.

Für das Festival wird eng kalkuliert

„Die Ausgaben für Sicherheit, Band-Gagen und Logistik steigen“, erklärt Ingo Stöck von Rocko. „Dagegen wird es immer schwieriger, gleichwertige Einnahmen zu erhalten.“ Die Selbsthilfe setzt klein an: Das Maskottchen „Biene Olga“ wandert am Wochenende mit der Spenden-Dose zwischen Wiesen und Beeten umher.

Doch am späten Freitag kommt der große Regen. Die heiteren Matschspiele und unfreiwilligen Fango-Packungen sind für die Fans ein Gaudi. Sie stellen das Festival jedoch vor ein weiteres großes Problem. Zwar trotzen 6000 Fans dem sintflutartigen Nass, doch es sind letztlich weniger als die Hälfte der Vorjahresbesucher gekommen.

Damit verbunden sind fehlende Getränkeeinnahmen, die „Olgas Rock“ knüppelhart treffen. Stöck: „Jedes Festival erreicht angesichts des knappen Etats mit viel Einsatz ein Plus-Minus-Null. Große Rücklagen für völlig verregnete Festivaltage gibt es da nicht.“

Von dem Dilemma, in dem das beliebte Festival steckt, ahnen die Besucher nichts. Wahrscheinlich wäre vielen mulmig geworden, denn deutet man die Zeichen richtig, gibt nur der außergewöhnlich starke Samstag den Rechnern überhaupt Hoffnung auf eine Fortführung. Sehr gute 15 000 Fans zählen die Veranstalter am regenfreien zweiten Festivaltag.

Überlegungen über einen Eintrittspreis oder Wege bei der Suche nach einem Großsponsor werden die Diskussionen in den nächsten Tagen bestimmen. Ein Aus von Olgas Rock würde die junge Oberhausener Kulturszene wie ein Keulenschlag treffen.