Oberhausen. . Am Dienstag legen am Kaisergarten zwei Flöße an, die an Flüchtlingsboote erinnern sollen. Sie machen auf ihrer Tour Halt in Oberhausen. Eine Trommlergruppe eskortiert sie und am Abend gibt die Band „Strom & Wasser“ im K14 ein Konzert.
Seit dem 14. Juli sind sie unterwegs: Mit zwei Flößen, umgestaltet zu Flüchtlingsbooten, schipperten sie erst main-, neckar- und rheinabwärts, über den Rhein-Herne- und entlang des Mittellandkanals bis nach Berlin, um auf die dramatische Situation von Flüchtlingen weltweit aufmerksam zu machen. Am kommenden Dienstag, 12. August, machen der Musiker Heinz Ratz, seine Band „Strom & Wasser“ und ihre Begleitmannschaft aus Flüchtlingen und Unterstützern in Oberhausen Station: Gegen 14 Uhr werden sie, ab dem Sportboothafen Lirich von einer Trommlergruppe eskortiert, am Anleger Kaisergarten nahe der Rehberger Brücke erwartet, wo sie – wie das örtliche Veranstalterbündnis hofft – von ungezählten Oberhausenern herzlich willkommen geheißen werden.
Breites Bündnis
Konzerteinnahmen werden gebraucht
Zum Veranstalterbündnis um den Kreiskirchlichen Beirat für Flüchtlingsarbeit gehören außerdem: der Flüchtlingsrat Oberhausen, die Rosa-Luxemburg-Stiftung sowie der örtliche Rosa-Luxemburg-Club, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt, das soziokulturelle Zentrum K 14, die Internationale Frauengruppe, die Deutsche Friedensgesellschaft, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, die Fasia-Jansen-Stiftung, das Friedensdorf-Bildungswerk sowie der Kinder- und Kulturkreis von Terre des Hommes.
Alle haben das ihnen Mögliche gespendet, um der Flüchtlingsinitiative auch in Oberhausen einen gebührenden Empfang bereiten zu können. Eine kleinere Finanzierungslücke besteht noch. Die Veranstalter hoffen, sie über Konzerteinnahmen sowie weitere Unterstützung schließen zu können. Kontakt: 85 00 8-44 (Evelyn Meinhard, Flüchtlingsberatung).
„Das Anliegen der Initiative ist es, den Blick auf die Flüchtlingspolitik zu lenken, die zutiefst inhuman ist und eine neue, gesamteuropäische Lösung braucht“, erklärt Norbert Müller als Vertreter der Gewerkschaft GEW und des Rosa-Luxemburg-Club, die die Aktion inhaltlich wie finanziell unterstützen. Insgesamt hat sich in Oberhausen ein breit aufgestelltes Bündnis aus Institutionen der Flüchtlingshilfe, kirchlichen und nichtkirchlichen Gruppen zusammengefunden, das schon jede Menge vorbereitet hat, um den Flüchtlingsflößen einen freundlichen Empfang zu bereiten: Pantomime Adrian, alias Pfarrer Andreas Loos, will die Eintreffenden mit einer pantomimischen Einlage begrüßen, Vertreter der Stadt und des Flüchtlingsrates werden Grußworte sprechen. Auch der Fernsehsender Sat.1 hat sich angesagt.
Buntes Programm für Kinder
Ab 17 Uhr werden die Floßbesatzungen dann das Flüchtlingsheim an der Bahnstraße besuchen, wo es – unterstützt von diversen Oberhausener Organisationen wie Terre des Hommes und dem Friedensdorf-Bildungswerk – ein buntes Programm, insbesondere für die dort lebenden Kinder geben wird: unter anderem Bastelangebote, Puppenspiel und Kinderschminken.
Am Abend gibt die Band „Strom & Wasser“ ein Konzert im soziokulturellen Zentrum K14 an der Lothringer Straße. Musikalisch dürfen Besucher eine bunte, lebensfrohe Mischung erwarten: Politisch-kabarettistische Liedermacherei, tanzbare Weltmusikgrooves, Ska, Reggae, Tango und Rock. Los geht’s um 20 Uhr. Mit dem Eintritt (15 Euro, für Flüchtlinge und Sozialhilfeempfänger frei) wird die Aktion unterstützt.