Die Hilfsorganisation Friedensdorf hat 71 kranke und verletzte Kinder zur medizinischen Behandlung nach Deutschland geholt. Die Mädchen und Jungen trafen mit der eigens gecharterten Maschine aus Angola ein - finanziert wurde der Flug von den „Sternstunden“ des bayerischen Rundfunks. Schwer verletzte Kinder brauchten die Mitarbeiter unterschiedlicher Verbänden des Deutschen und Bayerischen Roten Kreuz vom Düsseldorfer Flughafen aus umgehend in Kliniken.
Der Rest der Gruppe fuhr mit Bussen der Stoag nach Oberhausen. Im Friedensdorf an der Rua Hiroshima erholen sie sich nun von der langen Reise, bevor es zur Behandlung ins Krankenhaus geht.
Dieselbe Maschine, mit der die kleinen Patienten nach Deutschland kamen, hatte zuvor bereits behandelte Kinder zurück nach Angola gebracht, wo sie mit ihren Eltern nach langer Zeit wieder vereint wurden.
Das Friedensdorf holt nur jene Kinder nach Deutschland, die zu Hause keine Chance auf eine Behandlung haben, die sie dringend brauchen. Sechs Monate bleiben die kleinen Patienten in der Obhut des Friedensdorf. Viele von ihnen leiden unter schweren Knochenentzündungen, Kieferklemmen oder urologischen Problemen.
Doch die Friedensdorf-Mitarbeiter, die mit in Angola waren, berichten auch von diesen Kindern wahre Heldengeschichten. So habe die zehnjährige Felicitas, die selbst nur unter Schmerzen laufen konnte, den ganzen Flug über den dreijährigen Carlos gestützt. Sie habe ihm „Por que dormes, irmãozinho?“ ins Ohr gesummt – die portugiesische Version von Bruder Jakob – bis der Junge bald einschlafen konnte.
Luisa aus Angola und Favial aus Afghanistan kamen zur Behandlung in die erst kürzlich eingeweihten Praxisgemeinschaft Oberhausen-Sterkade („Post“). Dort wurden die Mädchen geröntgt. Den Begleiterinnen des Friedensdorfes übergab das Post-Praxenteam feierlich 2500 Euro an Spenden, die Gäste der Einweihungsfeier gesammelt hatten. „Café Cordes“ schrieb die Summe auf ein großes Lebkuchenherz.