Oberhausen. Bei der Rallye lernen die Teilnehmer der Jugendbegegnung die Stadt kennen. Mindestens acht der 15 Aufgaben müssen gelöst werden. Gewinner-Team bekommt Kinokarten. Mit Gemeinschaftsleistung zum Erfolg.
Die Sonne malt am Dienstagmorgen Muster mit Baum-Nadeln auf die Wiese. Im Hintergrund schlagen Mädchen Tennisbälle über den Platz. Im Schatten der großen Bäume im Volkspark Sterkrade tummeln sich ein paar Jugendliche.
Wer zwei Wochen lang in Oberhausen leben möchte, wie die 170 Jugendlichen aus 17 Ländern der „Multi“-Jugendbegegnung, sollte sich in der Stadt auskennen. Als Schnellkurs für die wichtigsten Eckpunkte dient deshalb am zweiten Tag der Multi die Rallye quer durch die Stadt. An 15 Stationen, erreichbar per Bus oder zu Fuß, müssen die Jugendlichen Teamaufgaben mit kräftigem Körpereinsatz lösen.
Erste Station: Sterkrader Volkspark. Aus Seilen ist ein Spinnennetz gespannt. Jeder der Teilnehmer muss durch eine der entstandenen Maschen steigen, ohne das Seil zu berühren. Ein Mädchen lässt sich von der Gruppe durch eines der Löcher tragen. Teamarbeit bei den „Kleeblättern“, der ersten Multi-Gruppe im Volkspark. Christopher Herbrich, Spielleiter „Spinnennetz“, wundert sich über die Taktik: „Startpunkt war die Kö-Pi-Arena. Die meisten haben zuerst Spiele in der Nähe gemacht.“ Die „Kleeblätter“ folgen einer anderen Route. Laura, ein Mitglied der „Kleeblätter“ sagt selbstbewusst: „Wir Mädels planen, die Jungs laufen hinterher.“
Erfrischung durch Belohnungseis
Die Wasserflaschen stehen noch kalt beschlagen am Rand. Bei der sich ankündigenden Hitze haben sie gute Chancen, bald aufgedreht zu werden. An der Sterkrader Post werden schon Becher mit Wasser verteilt. Die Sonne brennt auf den Platz, zum Wetter passt das angebotene Spiel. An einer Menschenkette entlang muss Wasser nur mit Hilfe des Mundes von Becher zu Becher gegossen werden. Am Ende wartet eine Schüssel und die Erfrischung durch ein Belohnungseis.
Die Abkühlung ist beliebt: Bereits sechs Gruppen haben sich auf den Platz verirrt. Mit dabei: Die Erwachsenengruppe der Betreuer. Martina Kugler-Alter, Spielleiterin in Sterkrade erklärt: „Man kann ja nichts von den Jugendlichen verlangen, was man selbst nicht machen will.“ Also verrenkt sich vor der Post die ältere Generation mit viel Einsatz. Am Olga Park hingegen mussten die meisten von ihnen passen. Das komplizierte Slalomfahren mit dem Bobbycar lässt sich mit diversen Gelenkbeschwerden dann doch nicht mehr ausführen.
Siegeswille bleibt ungebrochen
Die Nähe zur Arena hatten viele Jugendliche genutzt, um den Olga Park als erste Station anzusteuern. Schon trottet die nächste Gruppe über die Brücke. Müde vom Marsch hocken sie sich zum Verschnaufen auf den Boden. „Wir sind einen Umweg gelaufen, als nächstes müssen wir auf jeden Fall mal zu den Wasserspielen“, erzählt Felix. Bei ihm ist der Siegeswille ungebrochen, er treibt sein Team weiter an. Der 18-Jährige schmeißt sich auf eins der Bobbycars und meistert den Parcours in Bestzeit. Eben so schnell ist die Mannschaft, die den Bahnhofsturm erreicht hat. „Zwei Minuten 32 Sekunden, das ist Bestzeit bis jetzt“, sagt Kilian, Spielleiter beim „Brückenbau“. Nach dem Vorbild der da Vinci-Brücke mussten die Teilnehmer hier eine frei stehende Konstruktion errichten. Die Holzstreben werden ohne große Überlegungen passend zusammengelegt. Applaus schon nach einer guten Minute.
Das Geheimrezept für den Erfolg? Philipp, Mitglied im Team, erklärt: „Es gibt keinen Gruppenführer, wir entscheiden gemeinschaftlich.“ Die Teamarbeit entscheidet.