Oberhausen. “Die Bandidos sind zurzeit 'frozen'“, sagt Ralf Weyer, der Leiter des Kommissariates für Organisierte Kriminalität. Das bedeutet, das Chapter “Del Centro“ hat sich nicht aufgelöst, es wird aber auch nicht aktiv betrieben. Die Rockerszene in Oberhausen hat sich nach Aussage der Polizei beruhigt.

Die Rockerszene in Oberhausen hat sich nach Aussage der Polizei beruhigt. „Die Bandidos sind zurzeit ,frozen’“, sagt Ralf Weyer, der Leiter des Kommissariates für Organisierte Kriminalität. Das bedeutet, das Chapter „Del Centro“ hat sich nicht aufgelöst, es wird aber auch nicht aktiv betrieben. So machen weder Bandidos noch Hells Angels im Moment durch Negativschlagzeilen auf sich aufmerksam.

Die Banditen, die alle von außerhalb stammen, nicht aus Oberhausen kommen, seien zerstritten. Die Führungsriege habe ihre Ämter niedergelegt. In dem Clubheim an der Heidstraße in Sterkrade treffen sich nur noch die Chicanos, eine Jugendgruppierung der Bandidos, so die Polizei.

Das Clubhaus wird aufgegeben

Ganz ähnlich sieht es bei der Straßengang United Tribuns aus, die ihr Domizil in der Gaststätte „Zum Bürgermeister“ an der Lothringer Straße bezogen hatte. „Dort stellen wir keine Aktivitäten mehr fest“, sagt Weyer. Es habe einfach keine Verwurzelung der Gruppierung in der Stadt stattgefunden. Die United Tribuns wollten Menschen aus der Region gewinnen, was auf Dauer nicht funktioniert habe. Deshalb werde man jetzt auch das Clubhaus aufgeben.

Nach WAZ-Informationen kostete das Clubhaus an der Lothringer Straße die United Tribuns monatlich immerhin 1200 Euro. Die Bandidos kommen mit ihrer Unterkunft für 600 Euro weitaus günstiger weg.

Das ist nichts illegales

Ist es um Bandidos und United Tribuns ruhig geworden, bleiben jetzt noch die Hells Angels, die zurzeit auch eher still ihren Geschäften nachgehen. Es gibt lediglich einige Veränderungen im Rotlichtmilieu an der Flaßhofstraße. Wie die WAZ in Erfahrung bringen konnte, hat sich der Eigentümer der meisten Häuser an der Roten Meile komplett aus diesem Geschäft zurückgezogen. Der Mülheimer hat nun seine zwölf Häuser verpachtet. Pächter ist die Nice GmbH. Geschäftsführer dieser GmbH ist ein Mitglied der Hells Angels. Als Bordelle genutzt werden außerdem die Häuser Friedenstraße 75 und ein Gebäude an der Flaßhofstraße, das außerhalb des Rotlichtviertels liegt. Auch diese Häuser sollen von der Nice GmbH betrieben werden.

Daran ist allerdings nichts Illegales. „Der Rotlichtbereich verursacht aus polizeilicher Sicht keine Probleme“, sagt Ralf Weyer dann auch.

Die Geschäfte, die sich drumherum angesiedelt hätten und zur Roten Meile gehörten, erweckten allerdings bei vielen Bürgern den Eindruck, dass sich die Rocker da einen Raum geschaffen hätten, in dem sie herrschten. Weyer betont jedoch: „Wir dulden keinen rechtsfreien Raum.“