Ruhr in Love - Ein Festivaltag im Schnelldurchlauf
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Oberhausen. . Das Elektro-Festival „Ruhr in Love“ lotste am Wochenende 46.000 Fans zur Gartenparty in den Olga-Park nach Oberhausen-Osterfeld. 400 Discjockeys bespielten im Grün 40 Freiluft-Tanzflächen. Der wuselige Festivaltag im Schnelldurchlauf.
Mit der Liebe ist es immer so eine Sache: Manchmal hält sie ewig, manchmal ist es nach wenigen Augenblicken schon wieder vorbei. Beim Elektro-Festival „Ruhr in Love“ am Samstag dauert die Zeit für Zärtlichkeit exakt zehn Stunden. Knarzende Bässe, wabernde Melodien. Schnell, schneller und doch niemals fertig. Ein Festivaltag im Schnelldurchlauf.
9 Uhr: Schlaf aus, Wecker an
Osterfeld schläft noch. Jedenfalls ein Teil. Der Wecker ist diesmal überdimensional. Die Discjockeys probieren in der Olga ihre Anlagen aus. Sound-Check. Es wabert sich ein. 400 Plattenaufleger sind gekommen und 40 Tanzflächen aufgebaut. Rekord fürs Festival. Nach einer halben Stunde schweigen die Boxen wieder. Die Ruhe vor dem Elektro-Sturm.
12 Uhr: Und alle rollen...
Es füllt sich. Viele kommen mit dem Bus. Vom Hauptbahnhof rollen Shuttles an. Viele Raver reisen über den Osterfelder Bahnhof an, laufen die letzten Meter zum Olga-Park. Die Bereitschaftspolizei sichert die Bahnstation mit einer größeren Einheit. Die ersten DJs legen im Grün bereits auf. Das Nass von oben macht auf Spielverderber. Doch die Tanzlust ist ungebrochen.
14 Uhr: Wabern über Wiesen
Einige gehen in die Luft. Am Bungee-Kran stehen Wagemutige an. Der Schall wabert über nasse Wiesen und trifft auf ungebremste Zustimmung. „Ist egal, wir tanzen uns warm“, sagt Nicole Sprengendorf aus Düsseldorf. Überhaupt reist ein Großteil von weiter an. Eine Sechsergruppe Mädels ist aus Koblenz mit dem Wagen gekommen, logiert in einem Hotel in der Innenstadt. „Für uns geht es erst morgen zurück.“ Sie planen viel: „Nach dem Ende geht es in die Clubs zum Weiterfeiern.“ Noch sind alle munter.
Eine Gruppe Belgier wird nervös. „Wo ist hier die nächste Kneipe?“, fragen sie. Ihnen ist nicht das Bier ausgegangen. Sie lockt das WM-Viertelfinale Belgien gegen Argentinien vor einen Fernseher. Liebe zum Fußball in Osterfeld. Sie ziehen zur Tanz-Pause über die Vestische Straße. „Danach geht es zurück zum Festival!“ Sie haben ein Ziel: „Wir wollen Torsten Kanzler nicht verpassen.“ Der Berliner steht erst spät auf dem Plan der Hauptbühne.
19 Uhr: Djs mischen durch
Ihr wollt ein Liebeslied? Ihr bekommt ein Liebeslied! Doch manchmal klingt die Kost aus den Boxen eher wie ein Paukenschlag. „Ruhr in Love“ mischt durch. Von Stilrichtungen wie „House“ und „Disco“, die man aus dem Radio kennt, bis hin zu markerschütternden Bass-Boliden des Hardcore ist alles dabei, was das Elektro-Genre bereit hält. Die Stimmung hält, trotz erneut finsterer Wolken.
21 Uhr: Finale im Park
Alles auf Finale! Die ersten ziehen ab und reihen sich in gewaltige Warteschlangen an der ÖPNV-Haltestelle „Olga-Park“ ein. Wer ein Taxi ergattert jubiliert. Freudentänze nicht ausgeschlossen. Die Veranstalter resümieren: „46.000 Fans trotz der Witterung“, sagt Oliver Vordemvenne von „I-Motion“. Die Macher wollen in Osterfeld bleiben.
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