Oberhausen. Die Mensa des Sophie-Scholl-Gymasiums wurde geschlossen. Vielen Schülern hat das Essen dort nicht geschmeckt - oder sie haben sich nur für Pizza und Brötchen entschieden. Zudem gebe es im Kiosk und in der Sterkrader City schmackhaftere Angebote. Die Schulleitung plant nun aber einen Neustart.
Rotbarsch mit Schnittlauch-Soße und Butterreis, Pizza oder ein Brötchen auf die Hand? Immer mehr Schüler entscheiden sich für die letzten beiden Varianten zum Mittag. Deshalb wurde beispielsweise die Mensa des Sterkrader Sophie-Scholl-Gymnasiums geschlossen.
Doch die Schulleitung plant einen Neustart mit neuem Speisenlieferanten. Schulleiter Harald Willert: „Wir könnten bis zu den Herbstferien ein Angebot machen.“ Eine Befragung der Schüler habe gezeigt, dass sie am liebsten Fast-Food-Essen in der Mensa hätten: „Dagegen wollen Eltern, dass ihre Kinder gesund ernährt werden.“ Willert sieht die Eltern in der Pflicht, ihre Kinder an gesunde Ernährung heranzuführen.
Essensangebote in der City
Die Schüler Hendrick Bölling und Eileen Lechtenbörger haben bei Sophie-Schülern nachgehört: „Den meisten ist es schlicht egal, was mit der Mensa passiert, weil keiner dort essen gegangen ist und ihnen das Essen nicht geschmeckt hat.“ Im Kiosk und in der Sterkrader City gibt es dagegen viele Essensangebote, die „Sophie“-Schüler mögen.
Bessere Erfahrungen scheinen das Elsa-Brändström- und das Bertha-von-Suttner-Gymnasium zu machen. Ihre Speisenkarte kann sich sehen lassen: Zwei Menüs täglich, auch als „vegetarische“, „lactose- und „glutenfreie“ Version, drei Baguettes- und Salat-Varianten – für 3,20 Euro. Aber: „Die Nutzung sinkt mit zunehmendem Alter der Schüler“, sagt Peter Ingenhaag („Elsa“). Auch hier werde an einem Konzept gearbeitet, um die Akzeptanz zu verbessern: „Eine Möglichkeit wäre ein mehrmaliges verpflichtendes Probeessen für alle neu eingeschulten Schüler, denn viele haben die Mensa nie ausprobiert“, sagt Ingenhaag.
Immerhin acht Gerichte pro Tag stehen den Gymnasiasten des Freiherr-vom-Stein in Sterkrade zur Wahl, das seit 2010 eine Mensa betreibt. Zwischen türkischer Pizza für 2,20 Euro und Salat mit Schafskäse, Dressing und Brötchen für 2,95 Euro kann man zum Beispiel wählen. Hendrick Bölling: „Beliebt ist das Mensa-Essen aber auch dort nicht; die meisten ziehen auch am Freiherr das Kiosk-Angebot vor.“
Bei anderen Schulen sieht es nicht besser aus
Die Mensa der Gesamtschule Osterfeld bekommt ebenfalls von Schülern schlechte Noten. Mitglieder eines Mensavereins bieten selbst gemachte Snacks in der Cafeteria an. Das Angebot soll aber – in Zusammenarbeit mit dem Fach Hauswirtschaft – erweitert werden.
Zweigeteilt ist das Bild an der Gesamtschule Alt-Oberhausen, die seit 25 Jahren eine Mensa betreibt. Sabine Meder, stellv. Schulleiterin: „In der Dependance Schönefeld bei unseren Fünft- und Sechstklässlern wird das Mittagessen sehr gut angenommen. Anders im Haupthaus. Die Jugendlichen gehen lieber in eine Pommesbude oder bedienen sich am Kiosk mit Brötchen und Wraps.“ Erfreulich sei immerhin der Trend zum Salat-Brötchen.
Die Gesamtschule Weierheide betreibt an beiden Standorten eine Mensa, zudem öffnet vormittags ein Kiosk. Mittags kochen ein Caterer und zwei Schulfirmen. Birgit Jarendt (Weierheide): „Die Schüler nehmen das Angebot trotz der großen Konkurrenz von Aldi gerne an.“
Ein warmes Essen wird auch auf den Tisch der Fünft- und Sechstklässler der Friedrich-Ebert-Realschule gezaubert. Montags bis donnerstags wird hier ein frisch zubereiteter Mittagsimbiss geboten, heißt es auf der Homepage der Schule.