Oberhausen. Über gefälschte Facebook-Konten haben sich türkischsprachige Betrüger an Türken und Türkinnen in Oberhausen gewandt, um an Bestätigungscodes für Bezahldienste im Internet zu gelangen und damit einzukaufen. Die Polizei rät, Handynummern und Codes nicht herauszugeben und Fake-Accounts zu melden.

Es ist eine bekannte Betrugsmasche, der ein 21-jähriger Oberhausener jetzt zum Opfer gefallen ist: Mit einer gefälschten Facebookadresse gelangte ein Betrüger an Bestätigungscodes für einen Bezahldienst. Damit kaufte er im Internet ein. Türkische Mitbürgerinnen und Mitbürger in Oberhausen sind bereits mehrfach Opfer dieses Betrugs geworden. Die Täter sitzen meist in der Türkei und korrespondieren auch auf türkisch mit den Opfern.

Als erstes werden die Facebookseiten der Opfer nachgebaut (Fake-Account). Die Freundschaften, mit denen die Opfer sich austauschen, werden angeschrieben. "Schick mal bitte die Handy-Nummer, die Adressenliste auf dem Handy wurde versehentlich gelöscht." Gerne wird dann die Handynummer heraus gegeben. Kurze Zeit später kommt ein SMS-Code auf dieses Handy. Danach die schriftliche Anfrage des angeblichen Facebook-Freundes. Er bittet dann per SMS oder Facebook um den Code. Viele kommen dieser Bitte der vermeintlichen Facebook-Freunde nach, ohne die SMS mit dem Code zu überprüfen.

Telefonrechnung mit böser Überraschung

Die böse Überraschung kommt mit der nächsten Telefonrechnung. Eine Abbuchung von 100 Euro oder mehr von einem Bezahldienst (wie zum Beispiel Zong oder Paypal) findet sich darauf. In der Zwischenzeit hatte der Täter mit Hilfe der Bezahldienstes gezahlt. Dazu benutzte er den vom Opfer erhaltenen Bestätigungscode.

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Die Polizei rät, Codes oder Passwörter niemals an Dritte weitergeben. Vorsicht sei geboten bei unbekannten Nachrichten sowie Rückruf-/SMS-Bestätigungen. Im Internet sollten Nutzer nicht mehr Daten preisgeben als nötig, sichere Passwörter verwenden und diese von Zeit zu Zeit wechseln. Jeder Nutzer sollte sensibel sein bei der Weitergabe von Telefon-Nummern oder anderen privaten Daten. Bestehen Zweifel an der Identität des "Freundes", die Freundschaftsanfrage lieber nicht annehmen - ebenso wie bei Anfragen von unbekannten Personen. Kommt einem das Verhalten eines eigentlich bekannten Facebook-Freundes seltsam vor, helfe es, persönlichen Kontakt abseits von Facebook mit ihm aufnehmen und nachzufragen. Ist man dennoch Opfer eines Betrugs geworden, sollte man sich an die Polizei wenden, andere Facebook-Freunde warnen und den Fake-Account bei Facebook melden. (we)