Oberhausen. Wie die städtische Jugendgerichtshilfe und Polizei mitteilen, nimmt die Jugendkriminalität in Oberhausen weiter ab. Seit 2013 ist die Anzahl der Verfahrenseingänge auf 1796 gesunken. Unter anderem machen soziale Netzwerke “Beleidigungen und Bedrohungen leicht beweis- und verfolgbar“.

Weniger Jugendliche in Oberhausen haben im vergangenen Jahr Straftaten begangen. Sowohl Polizei als auch die städtische Jugendgerichtshilfe melden sinkende Fallzahlen. Von Mitte der 90er Jahre bis 2012 hatten die Verfahrenseingänge bei der Jugendgerichtshilfe insgesamt kontinuierlich zugenommen – in der Spitze auf bis zu 2000 Fälle im Jahr. 2013 hat sich dieser Trend jedoch erstmals umgekehrt und die Verfahrenseingänge gingen auf 1796 zurück.

„Ob dies eine Trendwende markiert, lässt sich derzeit noch nicht sicher abschätzen“, berichtet Armin Nixdorf von der Jugendgerichtshilfe. Auch Jürgen Richter, Leiter des Jugendkommissariats der hiesigen Polizei, kann von einer positiven Entwicklung berichten. „Die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren und die Zahl der jugendlichen Intensivtäter hat abgenommen.“ Richter mahnt dennoch an, die eigenen Anstrengungen nicht einzustellen.

19 Intensivtäter unter 21 Jahren

Die Entwicklung der Intensivtäter in Oberhausen zeige eine positive Entwicklung, so die Polizei. Noch 2011 hatte es 34 Intensivtäter gegeben, in den folgenden Jahren reduzierte sich die Zahl über 30, 24 bis aktuell 19 Personen unter 21 Jahren. „Immer mehr junge Menschen konnten von einer drohenden kriminellen Karriere abgehalten werden“, heißt es im Kriminalitätsbericht 2013.

„Wenn nach einer Tat, die Strafe schnellstmöglich ausgesprochen wird, hat das den größten Effekt, erklärt Jürgen Richter, der Leiter des hiesigen Jugendkommissariats.

Weniger Gewaltdelikte

Besonders erfreulich: Gewaltdelikte, etwa Raub oder räuberische Erpressung, sind seit ihrem 2007 erreichten Höchststand deutlich zurückgegangen auf 70 Verfahren bei der Jugendgerichtshilfe. Bei der gefährlichen und der einfachen Körperverletzung ist dieser Trend ebenfalls erkennbar. „Auch im Bereich der Nötigung ist seit 2012 ein – wenn auch nicht so deutlicher – Rückgang zu verzeichnen“, so Nixdorf.

Die Gesamtzahl der Jugendstrafen hat sich dabei, im Vergleich der in den vergangenen zehn Jahren erreichten Jahreshöchstwerte von bis zu fast 130 Jugendstrafen, annähernd halbiert. „Dies spricht auch für die Wirksamkeit und Bandbreite alternativer Sanktionen, wie sie durch die Jugendgerichtshilfe bereitgestellt werden“, ist Nixdorf überzeugt.

Therapie für Straftäter

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat am Dienstag in Oberhausen ein ...
Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) hat am Dienstag in Oberhausen ein ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... neues Therapiezentrum für rückfallgefährdete Straftäter vorgestellt. Es ist ...
... neues Therapiezentrum für rückfallgefährdete Straftäter vorgestellt. Es ist ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... die erste derartige Einrichtung in Deutschland. Bereits ...
... die erste derartige Einrichtung in Deutschland. Bereits ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... im August wird der erste Ex-Häftling einziehen. Künftig ...
... im August wird der erste Ex-Häftling einziehen. Künftig ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... sollen hier bis zu 18 ehemalige Strafgefangene untergebracht werden.Höchste Ansprüche an die...
... sollen hier bis zu 18 ehemalige Strafgefangene untergebracht werden.Höchste Ansprüche an die... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
...  innere und äußere Sicherheit stellt der Landschaftsverband ...
... innere und äußere Sicherheit stellt der Landschaftsverband ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... an das neue Therapiezentrum.
... an das neue Therapiezentrum. © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
Bei dem Therapiezentrum, dessen Standort ...
Bei dem Therapiezentrum, dessen Standort ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... bis zum 31. Dezember 2012 befristet ist, handelt es sich um ...
... bis zum 31. Dezember 2012 befristet ist, handelt es sich um ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... die erste derartige Einrichtung in Deutschland im Rahmen des ...
... die erste derartige Einrichtung in Deutschland im Rahmen des ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... Therapieunterbringungsgesetzes (ThUG). Für die Unterbringung der rückfallgefährdeten Ex-Häftlinge baute der LVR die frühere Justizvollzugsanstalt im Zentrum Oberhausens über einen Zeitraum von sechs Monaten um. Bei den Umbaumaßnahmen, deren Kosten sich auf 1,2 Millionen Euro belaufen, habe man die innere und äußere Sicherheit im höchsten Maße berücksichtigt, sagte Klaus Lüder vom LVR am Dienstag bei der Vorstellung des Therapiezentrums. Das sei ...
... Therapieunterbringungsgesetzes (ThUG). Für die Unterbringung der rückfallgefährdeten Ex-Häftlinge baute der LVR die frühere Justizvollzugsanstalt im Zentrum Oberhausens über einen Zeitraum von sechs Monaten um. Bei den Umbaumaßnahmen, deren Kosten sich auf 1,2 Millionen Euro belaufen, habe man die innere und äußere Sicherheit im höchsten Maße berücksichtigt, sagte Klaus Lüder vom LVR am Dienstag bei der Vorstellung des Therapiezentrums. Das sei ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... auch im Hinblick auf die öffentliche Akzeptanz ganz wesentlich.
... auch im Hinblick auf die öffentliche Akzeptanz ganz wesentlich. © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
Deshalb wurden neue Gitter aus Manganhartstahl angebracht und die Mauerkrone des Innenhofes um 5,5 Meter erhöht. Zudem sei die gesamte Einrichtung mit einem Notruf- und Kamerabeobachtungssystem ...
Deshalb wurden neue Gitter aus Manganhartstahl angebracht und die Mauerkrone des Innenhofes um 5,5 Meter erhöht. Zudem sei die gesamte Einrichtung mit einem Notruf- und Kamerabeobachtungssystem ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... ausgestattet. Weiter erklärte Lüder, dass das Gebäude über ...
... ausgestattet. Weiter erklärte Lüder, dass das Gebäude über ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... nur einen Zugang verfüge – eine gesicherte Pforte, die zugleich die Sicherheitszentrale des Hauses sei. Im Krisenfall wie einer möglichen Geiselnahme ...
... nur einen Zugang verfüge – eine gesicherte Pforte, die zugleich die Sicherheitszentrale des Hauses sei. Im Krisenfall wie einer möglichen Geiselnahme ... © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
... könnten die Mitarbeiter von hier aus Polizei und Feuerwehr informieren.
... könnten die Mitarbeiter von hier aus Polizei und Feuerwehr informieren. © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
Das Therapiezentrum soll höchste Sicherheitsansprüche erfüllen.
Das Therapiezentrum soll höchste Sicherheitsansprüche erfüllen. © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
Das Therapiezentrum soll höchste Sicherheitsansprüche erfüllen.
Das Therapiezentrum soll höchste Sicherheitsansprüche erfüllen. © Christoph Wojtyczka / WAZ FotoPo
Das Therapiezentrum soll höchste Sicherheitsansprüche erfüllen.
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Das Therapiezentrum soll höchste Sicherheitsansprüche erfüllen.
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Das Therapiezentrum soll höchste Sicherheitsansprüche erfüllen.
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Das Therapiezentrum soll höchste Sicherheitsansprüche erfüllen.
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Das Therapiezentrum soll höchste Sicherheitsansprüche erfüllen.
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Das Therapiezentrum soll höchste Sicherheitsansprüche erfüllen.
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Neue Trends durchsoziale Netzwerke

Insgesamt gesehen haben sich viele maßgebliche Faktoren in den vergangenen Jahren verändert. „Das Anzeigeverhalten der Bevölkerung wird beispielsweise durch die mediale Berichterstattung stark beeinflusst. Auch soziale Netzwerke sorgen für neue Trends in der Jugendkriminalität, indem sie Beleidigungen und Bedrohungen leicht beweis- und verfolgbar machen.“ Zudem würden soziale und arbeitsmarktpolitische Entwicklungen nicht spurlos an Jugendlichen vorübergehen.

"Insofern muss man dieses Feld sehr genau betrachten“, so Nixdorf. Er hat jedoch die Hoffnung, gerade auch durch die große Bandbreite an pädagogischen Maßnahmen und Projekten für straffällige Jugendliche, eine Trendwende eingeleitet zu haben. Ziel müsse weiterhin sein, die Jugendkriminalität in den kommenden Jahren weiter zu reduzieren.