Oberhausen. Vor 15 Jahren blühte die ehemalige Zeche Osterfeld als Landesgartenschau in Oberhausen auf. Heute sind die Kunstwerke verwittert, die Blumen verschwunden und der Park wirkt funktional. Elf bis zwölf Mal im Jahr arbeitet sich die OGM durchs ehemalige Zechengelände. Mehr Zeit bleibt nicht.

Vor 15 Jahren müssen diese Hochbeete am Südwesteingang des Olga-Parks in Osterfeld eine wahre Schau gewesen sein. Sie sollen für Industriebrachen des Ruhrgebiets typische Wildblumen getragen haben, darauf deutet eine Schautafel hin. Heute blühen in den Themengärten in der Regel die ,Ruhrgebietsklassiker’ Löwenzahn und Gänseblümchen.

1999 eröffnete auf dem ehemaligen Zechengelände Osterfelds an der Vestischen Straße die Oberhausener Landesgartenschau (Olga). Hunderttausende Besucher kamen, um sich Blumenkunst anzuschauen. Heute sieht das Bild anders aus: Kunstwerke und Schautafeln sind verwittert; am Eingang stehen beschmierte Wegweiser, ein mit Kabelbindern umspannter Stromkasten lehnt wartend in einer Hecke.

Struktur des Parks nur zu erahnen

Landschaftsbauerin Mona Jauert streift mit uns durch den Park. Ihr Profi-Blick ist streng: Generell sei der Zustand „okay“, meint Jauert, doch im Detail entpuppen sich Dinge, die durchaus besser aussehen könnten. Manche Büsche wirkten beispielsweise „planlos runtergeschnitten“, anderswo liegt Totholz herum, erobert sich Gras einen Spielplatz zurück. Dass es einmal eine Struktur für den Park gab, erahne man an vielen Stellen nur noch, meint Jauert.

Vieles im Olga-Park ist heute funktional, muss es auch sein: Denn zweimal im Jahr entlädt sich im Park eine Besucherblase zu den Musifestivals „Ruhr in Love“ und „Olgas Rock“. Das sorgt nicht nur für Zuspruch - Anwohner sehen Lärm, Müll und Verunreinigungen eher als Belästigung. Am Schluss der Party-Sausen räumen die Veranstalter zwar auf, für manchen aber nicht genug.

Olgas Rock in Oberhausen

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Gut 360.000 Euro stehen dem Oberhausener Gebäudemanagement (OGM) für die Pflege der 26 Hektar großen Fläche jährlich zur Verfügung. Als Leitfaden dient ein Parkpflegewerk. Elf bis zwölf Mal im Jahr arbeiten sich die Mitarbeiter der OGM nach dieser Vorlage durchs ehemalige Zechengelände.

OGM kann nur Mindestmaß leisten

Mehr Zeit bleibt nicht, um Grund in den Park zu bringen, Hasenbaulöcher mit Split zu stopfen, unschöne Schotterrasenflächen zu errichten, auf denen Regenwasser versickern soll, Stauden runterzuschneiden, kurzum: das Mindestmaß zu erfüllen. Mehr sei nicht möglich, sagt der Geschäftsführer der OGM, Horst Kalthoff, bei einem Rundgang. Jedenfalls nicht für den Preis.

Viel Wissen um die Schönheit und das Potenzial des Geländes ist in diesem Sparplan Stück um Stück verloren gegangen: Den Sinn der Beete an den Sportbereichen im Süden etwa kann auch Kalthoff nur mutmaßen: Rückzugsort, Steingarten, Natur-Dokument der ehemaligen Zechenkultur? Einige markante architektonische Elemente wie das Wasserbecken, der Aussichtsturm, Hügelstrukturen seien erhalten geblieben, hebt der OGM-Chef aber hervor.

Just aber ist auch dieses Spar- Parkpflegewerk Vergangenheit geworden. Stadt und OGM müssen neu verhandeln. Horst Kalthoff beschwichtigt aber: Es bleibe bei dem augenblicklichen Standard. Mehr allerdings auch nicht.

Aufräumarbeiten an der Olga

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